Ein Unbekannter stoppt sein Auto, er schreit den Grundschüler an: “Steig ein, sonst passiert was!“

So zumindest soll es sich in Ahrensburg zugetragen haben. Tatsache ist: Der Junge steigt nicht ein, zum Glück. Und "passiert" ist auch nichts - gerade deshalb.

Doch gerade dieser uneingeschränkt positive Umstand wird nun zum Hemmschuh bei der Aufklärung des mysteriösen Vorfalls. Mehr noch: Für die Polizei gibt es augenscheinlich nichts aufzuklären. Die Ordnungshüter erklären diesen "Fall" für "abgeschlossen", ehe sie sich überhaupt richtig damit befasst haben. "Aus unserer Sicht handelte es sich nicht um einen strafbaren Vorgang", lautet die Begründung im besten Bürokratendeutsch. Soll heißen: Es ist doch gar nichts passiert.

Es ist nachvollziehbar, dass Schulleitung und Eltern angesichts solcher Äußerungen zumindest irritiert sind. Nach gesundem Menschenverstand sollte es selbstverständlich sein, dass die Polizei Ermittlungen aufnimmt oder wenigstens verstärkt Streife auf den Schulwegen fährt, sofern auch nur der leiseste Anflug eines Verdachts aufkommt, ein Pädophiler könne unterwegs sein und Ausschau nach Opfern halten. Stattdessen entsteht der Eindruck, die Beamten warteten zunächst einmal ab, was nun geschieht. Darauf, dass ein Junge nicht wegläuft, sondern in einen Wagen einsteigt? Ja, dann wäre in der Tat etwas passiert, dann hätte die Polizei einen "strafbaren Vorgang" zu bearbeiten. Dann handelte sie wohl. Zu spät.