Zirkus Voyage darf Manege öffnen - Stadtverwaltung sieht keine Mängel bei der Haltung wilder Tiere

Ahrensburg. Bunt kostümierte Clowns, waghalsige Artisten und natürlich exotische sowie einheimische Wildtiere in der Manege. Das alles macht einen Zirkus aus. Die Besucher können für kurze Zeit den Alltag vergessen und in die Welt der Artisten eintauchen. Oft schwingt vor einem Zirkusbesuch aber auch die Frage nach der artgerechten Haltung der Tiere mit.

In Ahrensburg gastiert gerade der Zirkus Voyage, der unter anderem Elefanten, eine Giraffe und auch ein Flusspferd in seine Manege holt. Geht es nach der Tierrechtsorganisation Peta, würde es keine Vorführungen des Zirkus' geben. Die Organisation prangert die Tierhaltung beim Zirkus Voyage an und reichte eine Beschwerde bei der Stadtverwaltung Ahrensburg ein. Die Aktivisten fordern die Stadt auf, dem Zirkus die erteilte Genehmigung wieder zu entziehen. "Das können und wollen wir aber nicht", sagt Stadtsprecher Andreas Zimmermann. Die Rechtslage sei eindeutig. "Jeder Zirkus ist in einem zentralen Register aufgeführt", sagt Dr. Karlheinz Reisewitz, Amtsveterinär in Stormarn. Dort würden allen Kontrollen des Tierbestandes vermerkt. "Und wenn eine Beschwerde vorliegt oder es einen Grund gibt, anzunehmen, dass etwas nicht in Ordnung ist, dann kontrollieren wir das." Beim Zirkus Voyage gebe es keinen Grund für eine Kontrolle. Zudem hat sich der Zirkus auch ordnungsgemäß angemeldet. Alles sei nach Vorschrift gelaufen. Zirkusbetriebe gehören außerdem zu den am häufigsten kontrollieren Tierhaltungen. Sie an jedem Spielort unter die Lupe zu nehmen, ist nach Meinung des Amtsveterinärs reine Schikane.

Vom Zirkus Voyage heißt es dazu: "Unseren Tieren geht es gut. Das wird immer wieder bei den Kontrollen bestätigt." Bettina Richter, Sprecherin des Zirkus', kann die Anschuldigungen von Peta nicht mehr hören. "Das ist eine Hetzkampagne gegen alle Zirkusunternehmen. Dabei erfüllen wir von Zirkus Voyage sogar dieselben Auflagen, die auch für einen Zoo gelten." Richter weist darauf hin, dass sich die Besucher auch gern selbst von alledem überzeugen können. Auch die letzte Kontrolle in Hamburg sei sehr gut gelaufen. "Wir haben ja auch nichts zu verbergen."

Zwei Veterinäre des Amtes Hamburg Mitte hatten erst im Mai den Zirkus eingehend untersucht. "Die beiden Tierärzte haben nichts gefunden. Die Unterbringung der Tiere ist artgerecht, und die Tiere selbst in einem guten Zustand gewesen", sagt Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg Mitte.

Damit ist die Lage für die Stadt Ahrensburg eindeutig. Sie sieht daher keinen Anlass, die Spielgenehmigung zurückzuziehen. Ein paar Bürger seien an die Stadt herangetreten und hätten ihre Bedenken geschildert, sagt Zimmermann. "Es ist nicht verkehrt, wenn die Bürger solche Hinweise geben. Aber letztendlich entscheidet das Veterinäramt." Und an diese Entscheidung ist auch die Stadt gebunden. Die Genehmigung bleibt bestehen.

Allerdings will die Stadt nach der politischen Sommerpause über die künftige Nutzung der Fläche neben dem Rathaus beraten. Zimmermann dazu: "Auch vor dem Hintergrund des Stadtfestes soll darüber gesprochen werden, ob und wie die Fläche weiter genutzt werden soll."