Die Ausschreitungen am Himmelfahrtstag in Lütjensee erinnern stark an die Zustände vor einem Jahrzehnt am Großensee.

Auch dort waren die Vatertagsfeiern der jungen Leute völlig aus dem Ruder gelaufen. Von Jahr zu Jahr war das berüchtigte Bierkistenrennen rund um den See immer größer geworden. 2004 trafen sich schließlich rund 1500 Menschen am Nordstrand, viele von ihnen waren volltrunken. Es kam zu Schlägereien, Polizisten wurden mit Flaschen beworfen, überall am Strand, im Wasser und auf den Parkplätzen lagen Scherben. Zurück blieben am nächsten Morgen Berge von Müll.

Die Folge war ein absolutes Alkoholverbot rund um den Großensee im Jahr darauf. Polizei und Amtsverwaltung beließen es nicht bei der bloßen Ankündigung, sondern riegelten alle Zufahrtsstraßen ab. Und auch im Jahr danach patrouillierten noch einmal 40 Polizisten mit mehreren Diensthunden am Ufer. Der Einsatz zeigte Wirkung: Am Vatertag bleibt es rund um den Großensee seitdem weitgehend ruhig.

Die Entscheidungsträger im Amt Trittau haben also schon Erfahrungen auf dem Gebiet. Die können sie jetzt nutzen. Wahrscheinlich bleibt ihnen auch am Lütjensee nichts anderes übrig, als die Randalierer schon im Ansatz zu stoppen und ein Alkoholverbot zu verhängen.

Letztendlich profitieren davon auf Dauer auch die jungen Leute, die wirklich nur ausgelassen feiern wollen. Und nicht rücksichtslos.