Die Anwohner an der Stübenkoppel in Glinde haben recht, dass sie einen besseren Lärmschutz fordern. Unabhängig davon, ob ein Lärmgutachten ihnen ein Recht auf mehr Schutz zusprechen wird oder nicht: Die Belastung durch den Straßenlärm ist enorm.

Und sie war für die Anwohner nicht vorauszusehen, als die Siedlung und die Kreisstraße Ende der 1970er Jahre parallel geplant worden sind. Dieselben Probleme mit dem gestiegenen Lärm gibt es schließlich auch ein Stück weiter südlich - in Reinbek. Um Einzelinteressen einer Gruppe von Grundstückbesitzern geht es hier bestimmt nicht.

Auch haben wir es hier nicht mit einem Luxusproblem zu tun. Lärm macht krank. Das haben wissenschaftliche Studien bewiesen. Die Anwohner sind deshalb zu Recht enttäuscht von der Art und Weise, wie bislang mit ihrem Anliegen umgegangen wird. Das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, darf man ihnen nicht geben.

Selbstverständlich haben auch Politik und Verwaltung recht, die auf die Kosten hinweisen und sich scheuen, eine Maßnahme zu genehmigen, die nah an die Eine-Million-Euro-Grenze kommen wird, oder diese übersteigt. Aber: Die Probleme an der K 80 sind belastend. Sie sollten zum Wohle der Anwohner gelöst werden. Paragrafen und Zuständigkeiten hin oder her. Die Initiative macht den Eindruck, dass sie auch für Kompromissvorschläge offen ist - solange man ihr Anliegen ernst nimmt und ernsthaft an der Verbesserung der Situation interessiert ist. Das wäre ein Weg!