Es hat etwas von einem Paukenschlag, wie die Ahrensburger FDP die heiße Phase des Wahlkampfes einläutet.

Mit Bernd Buchholz geht für die Liberalen nicht nur auf Landesebene, sondern auch im Wahlkreis zehn der Schlossstadt ein echtes Zugpferd ins Rennen. Der ehemalige Vorstandschef des Verlagshauses Gruner + Jahr möchte seiner Partei nach eigenem Bekunden mit seinem Namen und seinem Bekanntheitsgrad Rückenwind geben. Kann das gelingen? Ist der Mann ein ernst zu nehmender Kontrahent für seinen direkten Gegenkandidaten Tobias Koch (CDU) oder ist Buchholz' Kandidatur nur ein Wahlkampfgag?

Die meisten Ahrensburger werden sich die Frage stellen, ob der ehemalige Manager tatsächlich eines Tages im Rathaus mitstreiten will über Nord- und Südtangente, Parkplatznot, verschlammte Schlossgräben, über Schlag- oder Finanzlöcher? Tatsächlich verfügt Bernd Buchholz über eine hohe Wirtschaftskompetenz, kann andere für seine Ziele begeistern. Übrigens: Zwei Hauptprobleme hat der 51-Jährige in seiner Heimatstadt schon ausgemacht: Es sei augenscheinlich, dass sich die finanzielle Situation dramatisch zuspitze. Und es sei "augenfällig, wie stark das Gegeneinander von Politik und Verwaltung gespielt wird". Touché.

Auf den ersten Blick also ist die Verstärkung für FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi und seinen bisher einzigen Stadtparlament-Mitstreiter Michael Stukenberg ein wahrer Glücksfall. Ob es dem Duo BB (Bellizzi und Buchholz) aber am Ende des Wahlsonntages gelingt, der Stimme der Liberalen im Stadtparlament mehr Gewicht zu verleihen, liegt in der Hand des Wählers. Der Souverän entscheidet, ob die FDP in Ahrensburg bis zum 26. Mai die richtigen Themen gesetzt hat, ob Buchholz tatsächlich als Direktkandidat ins Stadtparlament einzieht. Dann wird der Mann an seinen Taten zu messen sein.