Kann aus einem Fehlschlag wie der Amtszeit von Martina Denecke noch etwas Positives entstehen?

Am Abend der Abwahl von Oststeinbeks Bürgermeisterin sah es noch ganz so aus. Vertreter aller Parteien beschworen die neu gewonnene Einigkeit, man wollte sich auf einen gemeinsamen Nachfolger einigen und überhaupt alles besser machen. Oststeinbek habe etwas gewonnen, so hieß es - die Bürger seien aktiver, interessierter geworden. Tatsächlich war so etwas wie der Geist einer überparteilichen Bürgerinitiative spürbar.

Nun gilt es, eben diesen Geist zu bewahren. Denn dass die Streitigkeiten ein Ende haben, ist durchaus nicht sicher - vielmehr könnte es sein, dass die Akteure nun nach gewonnener Schlacht aufeinander losgehen. Die Akteure sind dünnhäutig, Verletzungen und Kränkungen der vergangenen Monate wirken nach - das zeigt jetzt der Streit in der Oststeinbeker CDU. Was ist passiert? Zwei Kandidaten unterliegen bei der Wahl zur Aufstellung, außerdem hat ein Parteichef eine andere Meinung als der amtierende Bürgermeister. Eigentlich sind das übliche Vorgänge. Doch in der Oststeinbeker CDU führt das zu frustrierten Rücktritten und Beschuldigungen. Ein Zeichen dafür, dass die erhitzte Stimmung der Politik eben nicht nur gutgetan hat. Es geht jetzt darum, abzukühlen - die Parteien, die so sehr für eine Abwahl gekämpft haben, sind ihrer Gemeinde auch eine bessere politische Kultur schuldig.