Zu einem Streit gehören immer zwei. Und das bedeutet: Jeder trägt seinen Teil zum Konflikt bei.

Ganz unabhängig davon, wer Recht hat. Recht zu haben spielt nur in der Sandkiste und vor Gericht eine Rolle - wenn überhaupt. Im Fall der Rheuma-Liga kommt man mit einer solchen Haltung jedenfalls nicht weiter. Dass ein so bitterer Kampf zwischen Landesverband und Stormarner Ortsgruppe herrscht, erschreckt. Jahrzehnte ruhte still der See. Jetzt bezichtigt die eine Seite die andere der Lüge. Umgekehrt werden mangelndes Engagement und männliche Halsstarrigkeit angeprangert. Damit kommt man nicht weiter.

Der Rücktritt des Vorstands mag sinnvoll gewesen sein, weil sich manches vielleicht nicht mehr ausräumen lässt. Aber so richtig es ist, dass immer zwei Seiten beteiligt sind, so falsch ist hier die These: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In diesem Fall betrifft es jeden einzelnen Patienten. 700 sind Mitglied in der Rheuma-Liga Stormarn. Sie leiden zum Teil unter schlimmen Schmerzen. Sie brauchen keinen Streit. Sie brauchen Zuverlässigkeit. Sie brauchen Hilfe.

Die Fronten sind geklärt. Der Dampf ist abgelassen. Jetzt wäre die eine oder andere Entschuldigung angebracht. Gespräche wären gut. Aber dann sollte es weitergehen - aufeinander zu. Die bisherigen Vorstandsmitglieder haben so viel Erfahrung und Herzblut für die Sache. Warum können Sie eigentlich nicht noch einmal kandidieren, um aus der Sackgasse herauszuhelfen? Das sollten sie überlegen - und damit Größe zeigen.