Eine Stunde und fünf Minuten dauert laut Routenplaner im Internet eine Fahrt mit dem Auto von der neuen Integrierten Rettungsleitstelle Süd in Bad Oldesloe bis nach Fehmarn. Vorausgesetzt es gibt keinen Stau. 107 Kilometer müssen zurückgelegt werden, bevor man die Ostseeinsel erreicht. Eine lange Strecke.

Für die Mitarbeiter in der Regionalleitstelle in Bad Oldesloe darf diese Entfernung ab sofort keine Rolle mehr spielen. Von Stormarns Kreisstadt aus müssen sie die Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzeinsätze auf Fehmarn und auch im restlichen Gebiet von Ostholstein koordinieren. Und das unter hohem Zeitdruck, denn häufig geht es um Leben oder Tod. Sechs Mitarbeiter aus Ostholstein sollen dabei helfen, dass mangelnde Kenntnisse des neuen Gebiets nicht zu Problemen führen. Die nächsten Wochen und Monate müssen zeigen, ob das funktioniert. Denn wenn hier Fehler gemacht werden, kann das fatale Folgen haben.

Für die Menschen in Stormarn scheint sich auf den ersten Blick nicht viel zu ändern. Denn die Einsatzzentrale bleibt im Kreis, anders als vor zwei Jahren bei der Zusammenlegung der Polizeileitstellen. Damals sorgten zu Beginn allerdings nicht die Entfernungen für Schwierigkeiten, sondern technische Probleme und Personalmangel. Es kam zu längeren Wartezeiten der Anrufer, die schließlich durch zusätzliche Beamte beseitigt wurden. Bleibt zu hoffen, dass es solche Anlaufschwierigkeiten bei der Rettungsleitstelle nicht gibt.