Flexibilität ist heutzutage überall gefragt. Das geht in der Schule los, setzt sich im Beruf fort, und auch jeder Rentner muss sich im Alltag immer neuen Herausforderungen stellen. Gerade für junge Menschen ist es kaum noch möglich, langfristig zu planen. Da ist es kein Wunder, dass sich immer weniger darauf festlegen wollen - und können -, fünf Jahre in der heimischen Stadt- oder Gemeindevertretung mitzuarbeiten. Nach dem Ende der Schulzeit lässt sich kaum noch voraussagen, wo eine Ausbildung oder ein Studium begonnen wird. Außerdem lockt das Ausland. Selbst in den meisten Berufen kann sich der Einsatzort von einem auf den anderen Tag ändern.

Für die Parteien und Wählergemeinschaften wird es auch deshalb immer schwieriger, Nachwuchs für ehrenamtliches Engagement zu begeistern. In die politischen Gremien muss mehr Flexibilität einziehen. Warum sollte es nicht möglich sein, aufgrund von beruflichen oder privaten Veränderungen für eine begrenzte Zeit sein Mandat abzugeben und nach einer Pause wieder einzusteigen? Noch gilt: Wer einmal raus ist, muss mit seinem Comeback bis zur nächsten Wahl warten.

Eine zweite Möglichkeit, dem Kandidatenschwund zu begegnen, ist die Verkleinerung der Parlamente. Auch das kann sich durchaus positiv auswirken: So manche Sitzung in Stormarner Städten mutiert schon mal zur schier endlosen Diskussionsrunde, an deren Ende die Entscheidung auch noch vertragt wird.