Nordtangente, Erlenhof, Südtangente, Rathausplatz. Warum tun sich die Ahrensburger immer so schwer, wenn es um Veränderungen oder Weiterentwicklungen in der Stadt geht? Bei allem Verständnis für notwendige Prüfverfahren unter Abwägung aller Interessenslagen - längst hat sich der Eindruck verfestigt, dass die Uhren in der Schlossstadt anders ticken.

Das jüngste Beispiel dafür liefert der Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss, der sich gegen einen großen Weihnachtsmarkt in der Stadt entschieden hat. Der Bürgerverein soll auf dem Rondeel keine Konkurrenz bekommen vom Hamburger Veranstalter Wolfgang Sabrowsky. Der wollte Ahrensburg eine Budenstadt mit Eisbahn bescheren. Dass daraus nun nichts wird, heißt der Verein sicher ebenso gut wie viele Bürger auch.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die kleine Budenstadt des Vereins hat sich zu einem wahren Anziehungspunkt in der Adventszeit entwickelt. Zu Recht. Doch Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Was spricht eigentlich gegen ein zusätzliches Angebot an der Großen Straße oder andernorts? Eines, das weit mehr Menschen als bisher in die vorweihnachtliche Stadt lockte, wovon wiederum alle Geschäftsleute profitierten. Auf diese Fragen fehlen klare Antworten.

Eine mögliche ist, dass das Nein für Sabrowsky eine Chance für die Ahrensburger Kaufleute-Gemeinschaft ist. Denn die Pläne des Stadtforums für einen gemeinsamen Markt mit dem Bürgerverein werden nun wahrscheinlicher. Auf ein gemeinsames Konzept dürfen die Ahrensburger genauso gespannt sein wie auf Weihnachten selbst.