Christdemokraten nominieren bei Parteitag in Ammersbek Direktkandidaten. Um vier Wahlkreise gab es Kampfabstimmungen

Ammersbek. 28 von 29 Wahlkreisen gewann die Stormarner CDU bei der Kreistagswahl vor fünf Jahren. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai wollen die Christdemokraten dieses Ergebnis noch toppen, allerdings nur prozentual. Denn wegen einer Neuordnung wird es dieses Jahr nur noch 25 statt 29 Wahlkreise geben. Claus Brandt, der Vorsitzende der CDU in Stormarn, sagt: "Unser Ziel ist es, alle 25 Wahlkreise zu gewinnen."

Fest steht seit dem Wochenende, welche Kandidaten die Partei beim Kampf um die Direktmandate ins Rennen schicken wird. 251 Mitglieder waren zum Kreisparteitag nach Ammersbek gekommen, um Einfluss auf die Entscheidung nehmen zu können. Denn für vier der Wahlkreise gab es Kampfabstimmungen. "Das hängt zum einen damit zusammen, dass dieses Jahr ein besonders großes Interesse daran besteht, im Kreistag mitzuarbeiten", sagt der CDU-Kreisvorsitzende Claus Brandt. "Zum anderen haben wir durch die Reduzierung der Wahlkreise mehr Kandidaten als Plätze."

Auswirkungen hat die Neuordnung unter anderem für Volkmar Dietel und Otto Kiehl. 2008 wurden beide als Direktkandidaten in den Kreistag gewählt: Kiehl gewann den Wahlkreis Barsbüttel I, Dietel siegte im Wahlkreis Barsbüttel II. Dieses Jahr gibt es in Barsbüttel nur noch einen Wahlkreis, und dort wird Kiehl für die CDU an den Start gehen. Er erhielt 122 Stimmen, Dietel kam auf 94.

Im Wahlkreis sechs (Bad Oldesloe-Land) wiederum bekam die Grabauerin Karin Roden, die dort 2008 gewonnen hatte, Konkurrenz von Kirstin Krochmann. Die Steinburgerin sitzt zurzeit als bürgerliches Mitglied im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags. Vor fünf Jahren hatte ihre Gemeinde noch einen eigenen Wahlkreis gehabt, nun gehört Steinburg zu Bad Oldesloe-Land. Krochmann erhielt 171 Stimmen und landete damit klar vor Karin Roden (59 Stimmen). Bei den weiteren Kampfabstimmungen setzte sich im Wahlkreis 15 (Großhansdorf) Bernd Freytag als Direktkandidat gegen Hans-Jürgen Bendfeldt durch (201 zu 21 Stimmen), im Wahlkreis eins (Nordstormarn) Detlev Hinselmann gegen Albert Iken (198 zu 42).

Die meisten Direktkandidaten der CDU sind bereits in der laufenden Wahlperiode Mitglied des Kreistags. Neue Bewerber sind Armin Baghai, der im Wahlkreis Bad Oldesloe II startet, Uwe Möllnitz (Bad Oldesloe III), Bettina Spechtmeyer-Högel (Bargteheide-Land), Jürgen Kinza (Ammersbek) und Claudia Rathje (Ahrensburg III). Da die amtierende Kreispräsidentin Christa Zeuke, 77, aus persönlichen Gründen nicht mehr antritt, wird der Fraktionsvorsitzende Joachim Wagner die CDU nun als Spitzenkandidat anführen.

"Wir haben unsere Mannschaft zusammen und werden uns nun ums Inhaltliche kümmern", sagt Brandt. Ein Entwurf des Kreistagswahlprogramms soll demnächst an die Ortsverbandsvorsitzenden geschickt werden. Ein Schwerpunkt werde wieder auf dem Thema Finanzen liegen. "Wir stehen weiterhin für solide Finanzen und werden auch in Zukunft darauf achten, dass der Kreis seine Schulden abbaut", sagt Brandt. "Denn die wollen wir künftigen Generationen nicht aufbürden."

Der Kreisvorsitzende freut sich vor allem darüber, dass so viele Mitglieder zur Nominierung der Direktkandidaten gekommen sind. "Wenn wir diesen Schwung mitnehmen, werden wir am 26. Mai ein gutes Ergebnis erzielen", sagt er. "Zumal es dort keine Zweit- oder Leihstimmen gibt. Wir werden nur für uns kämpfen."