Erlenhof, Nordtangente oder Lärmschutz - gern werden Ahrensburgs Stadtpolitiker für ihre Entscheidungen kritisiert. Stets müssen sie mit dem Unmut erzürnter Bürger rechnen, müssen sich Ahnungslosigkeit und Kurzsichtigkeit vorwerfen lassen. Bei all der - teils berechtigten - Kritik wird jedoch häufig vergessen, dass sich dort Menschen in ihrer Freizeit bemühen, die Zukunft einer Stadt mit 30.000 Einwohnern zu gestalten.

Wie unattraktiv diese Tätigkeit offenbar geworden ist, bekommt derzeit die WAB besonders deutlich zu spüren. Ihr fehlt es besonders an jungen Mitgliedern. Früher als die etablierten Parteien spürt die Wählergemeinschaft, dass Bürger sich immer wieder bei einem bestimmten Thema einmischen, darüber hinaus jedoch keine politischen Ambitionen entwickeln. Die WAB war einst als Protestbewegung gestartet, rekrutierte viele Mitglieder aus verschiedensten Bürgerinitiativen. Die gibt es zwar auch heute noch, ohne dass jedoch die Wählergemeinschaft davon profitiert.

Grund ist sicherlich einerseits, dass die WAB sich in ihrer Arbeit allein auf Ahrensburg fokussiert und damit aufstrebenden Nachwuchspolitikern wenig Entfaltungsspielraum lässt. Andererseits ist dafür aber auch die fehlende Bereitschaft vieler Bürger verantwortlich, sich in das Haifischbecken Kommunalpolitik zu stürzen, Akten zu wälzen, Abende in Ausschüssen zu verbringen und sich dann der öffentlichen Kritik zu stellen. Damit ist das Problem keines der WAB allein. Es ist ein gesellschaftliches Problem.