Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Fast schon eine kleine Ewigkeit. So lange hat die Stadt Glinde nach einem Investor für ein neues Pflegeheim gesucht. Und nun endlich ein Licht am Horizont: Die Unternehmensgruppe KerVita möchte investieren. Doch das Konzept unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von den ursprünglichen Ideen: Eigentlich war für das Seniorenzentrum mit einem Pflegeheim und Appartements für betreutes Wohnen zwei Grundstücke vorgesehen. Aber der Investor braucht nur eines davon. Außerdem sollen altersgerechte Eigentumswohnungen entstehen.

Das war so nicht geplant. Kein Wunder also, dass die Stadtverordneten in der Ausschusssitzung nachhaken beziehungsweise Verständnisfragen stellen. Schade nur, wenn ein Investor die in seiner eigenen Präsentation nicht beantworten kann.

Da entsteht leicht der Eindruck, jemand wolle etwas vertuschen. Keine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dies bekam auch KerVita-Projektentwicklungschef Torsten Rieckmann zu spüren: "So an die Wand gedrückt wie in dieser Sitzung habe ich mich noch nie gefühlt." Sicher keine schöne Erfahrung für jemanden, der einen Millionenbetrag in Glinde investieren möchte. Aber bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung sollten Fragen der Kommunalpolitiker nicht nur zulässig, sondern geradezu erwünscht sein. Schließlich sind sie gegenüber den Bürgern in der Verantwortung.