Jungunternehmer machen in Glinde in den Tagen vor Silvester das Geschäft des Jahres. Verkauf von Feuerwerkskörpern startet heute.

Glinde. Möglichst bunt, viele Aha-Effekte und abwechslungsreich - so beschreibt Robert Wittke den Feuerwerkstrend zum Jahreswechsel. "Die Menschen möchten ein Feuerwerk am liebsten nur einmal anzünden und dann unterhalten werden", sagt der 27-Jährige, der gemeinsam mit zwei Freunden die Sternen Galerie gegründet hat - eine Hamburger Firma, die sich auf Feuerwerk spezialisiert hat und kurz vor Silvester in kleinen Läden Pyrotechnik verkauft. Ein Geschäft haben die Unternehmer auch in Glinde an der Mühlenstraße gemietet. Dort dürfen Feuerwerkskörper ab heute bis Montag, 31. Dezember, verkauft werden - wie auch in vielen weiteren Kaufhäusern, Supermärkten und weiteren Läden im Kreis Stormarn.

In den Regalen stehen größtenteils Verbundfeuer- oder Batteriewerke, die wie bunte Pakete aussehen. "Das ist jetzt Trend. Die werden auf den Boden gestellt und nur einmal angezündet. Bis zu 90 Sekunden lang schießen dann Feuerkugeln nacheinander in den Himmel und explodieren in etwa 40 Metern Höhe. "Beim Feuerwerk 'Tanz der Vampire' bilden beispielsweise viele rote Kugeln einen großen roten Ball", sagt Wittke. Andere Batteriefeuerwerke, die zwischen acht und 70 Euro kosten, explodieren am Himmel und sehen wie glitzernde Trauerweiden aus. "Dann gibt es Modelle, die spiralförmig in den Himmel schießen und sich wie die sogenannten Heuler anhören.

"Ein Verbundfeuerwerk sind mehrere Batterien, die nacheinander abbrennen", sagt Clemens Kemper, ebenfalls Gründer des Unternehmens. Der Clou an diesem Feuerwerk ist, dass der Zuschauer eine regelrechte Choreografie zu sehen bekommt. "Es geht langsam los. Neben den Raketen, die sternenförmig und in verschiedenen Farben am Himmel explodieren, kommen noch Glitzerfontänen und weitere Effekte hinzu", sagt Kemper. Als "absoluten Knaller" bezeichnet Robert Wittke dabei den "Master of Disaster", der 44 Schuss abgibt. Neu sei, dass Feuerwerke laut Gesetz jetzt mehr Masse enthalten dürfen. "Bis zu 500 Gramm Sprengstoff dürfen in einem Paket enthalten sein", so Kemper. Auch die Kaliber der Batteriefeuerwerke, also die kleinen Röhrchen, aus denen die Feuerkugeln in den Himmel schießen, sind größer geworden.

Wenige klassische Raketen sind zwar auch im Sortiment, diese seien aber nicht mehr so gefragt. "Einige kommen in den Laden und fragen nach Raketen, weil sie das offenbar noch von früher kennen", sagt Kemper, "die meisten Menschen wollen sich die Hände aber nicht schmutzig machen und entscheiden sich für das Bodenfeuerwerk. Das ist auch sicherer."

Für Kinder gibt es Knallerbsen und Konfettigeschosse. "Besonders toll finde ich die ein Meter langen Wunderkerzen", sagt Clemens Kemper. Auch Römische Lichter, aus denen bunte Leuchtkugeln schießen, seien gefragt.