Beba Energie aus Dithmarschen steigt bei insolventer Firma ein. 30 Mitarbeiter bleiben

Reinfeld. Die insolventen Firmen Balticsolar und Constirling aus Reinfeld gehen in das Unternehmen Beba Energiekonzepte auf, einer Tochter der Beba Holding aus dem Dithmarscher Hemmingstedt. 30 der rund 60 Mitarbeiter von Balticsolar können so weiterhin am Standort an der Straße Im Weddern arbeiten. "Mir ist wichtig zu betonen, dass es keine Übernahme ist. Wir haben eine gemeinsame Lösung gesucht", sagt Lars-Ulrich Kahl, Geschäftsführer der Beba.

Konkret heißt das: Die Beba hat vom Insolvenzverwalter, dem Hamburger Anwalt Klaus Pannen, das Gebäude samt Inventar aus der Insolvenzmasse gekauft und eine neue Firma, die Beba Energiekonzepte, gegründet. Die ehemaligen Chefs von Balticsolar, Andreas Höchst und Alexander Hansmann, leiten auch weiterhin die Geschäfte in Reinfeld.

Kahl: "Ein Haus kann man leicht kaufen. Wir investieren aber vor allem in die Köpfe und damit die Kompetenz der Mitarbeiter in Reinfeld." Eine konkrete Summe wollte er nicht nennen. Das neue Unternehmen will vor allem dem gewerblichen Mittelstand Energiekonzepte anbieten. "Wir wollen ganzheitliche Lösungen anbieten, die benötigte Energie selbst zu erzeugen. Dabei geht es nicht nur um Solarenergie, sondern auch zum Beispiel um Wärme oder Gas", sagt Kahl.

Auch die Speicherung sei ein Geschäftsfeld der Beba. Es gehe in den kommenden fünf bis zehn Jahren um die Netzentlastung und damit auch um individuelle Energielösungen, so der Beba-Geschäftsführer. So breite man die Geschäftsgrundlage über den Solarbereich hinaus aus. Die Beba will mit der Expansion den Wirtschaftsraum östlich von Hamburg sowie Lübeck, Neumünster und die Ostseeküste besser erschließen und versorgen. Kahl: "Unser strategischer Ansatz ist es, auch in Reinfeld einen Wartungsstützpunkt aufzubauen." Andreas Höchst sagt: "Wenn unser Geschäft im Frühjahr gut anläuft, werden wir sicherlich weitere Mitarbeiter benötigen. Dazu führen wir bereits Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern." Erst einmal müsse man jedoch "schlank für den Start sein", so der Balticsolar-Gründer.

Dass die zurückliegenden Monate nicht ganz einfach waren, deutet der Insolvenzverwalter Klaus Pannen an. "Die Schwierigkeit für mich lag darin, die Firma Balticsolar bis zum Verkauf aufrechtzuerhalten. Das Vertrauen der Kunden war durch die Insolvenz natürlich angekratzt", sagt er. Doch sei er überzeugt von dem Konzept der Beba. Pannen: "So haben wir einen sicheren Hafen für die Balticsolar und die Constirling gefunden." Alexander Hansmann sagt: "Nach einer langen Zeit der Ungewissheit ist es zumindest für die 30 Mitarbeiter eine gute Nachricht zum Weihnachtsfest."