Die Begründerin der bundesweit anerkannten Beratungsstelle "Zartbitter" gegen sexuellen Kindesmissbrauch, zwei Anwältinnen und ein Erziehungswissenschaftler gehören zur Expertenkommission. Keine Bischöfin, kein Pastor, kein Kirchenvorsteher. Das ist gut. Nur so gibt es die Chance, den Ahrensburger Missbrauchsskandal aufzuarbeiten.

Entscheidend ist, dass die Kirche weniger über ihre eigene Betroffenheit als traumatisierte Institution predigt und entschlossener den wahrhaft Betroffenen Experten an die Seite stellt, die nicht nur kopfnickend zuhören, sondern protokollieren, analysieren und ihre Schlüsse ziehen. Wenn die Kirche die Unabhängigkeit der Experten garantiert und sich von ihr zum Schluss in die Pflicht nehmen lässt, könnte sich etwas verändern.

Das dauert. Die Betroffenen sollten Geduld aufbringen. Und sie und die Zeugen sollten den Mut haben, sich zu öffnen. Sonst wird sich nichts ändern. Schlimmer noch: Sonst könnte es wieder passieren.