Der Druck wächst: Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen wird die Arbeit zur Herausforderung. Immer mehr Aufgaben werden auf immer weniger Schultern verteilt, die Betriebe wollen überleben. Aber wie überleben das die Beschäftigten, zumal die älteren? Die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung stellt Firmen im Hinblick auf eine altersgerechte Personalentwicklung auf den Prüfstand. Das Ergebnis ist zum Teil niederschmetternd. Eine Fortbildung für Arbeitnehmer, die älter als 45 Jahre sind? Das lohne sich doch nicht mehr, mussten sich die Stiftungsmitarbeiter anhören. Wie gut, dass nicht alle nach dem Holzhammerprinzip verfahren.

Die Stormarner Kreisverwaltung ist ein solch positives Beispiel: verstellbare Schreibtische, Mittagsspaziergänge, eine Wiedereingliederungshilfe für Beschäftigte, die nach längerer Krankheit wieder einsteigen, und Stundenkonten für einen individuellen Arbeitsalltag - das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Und doch wird den 600 Mitarbeitern der Kreisverwaltung das geboten. Davon profitieren die Älteren. Aber auch die Jüngeren, zumal mit Kindern, wissen ein Gesundheitsmanagement und flexible Arbeitszeiten zu schätzen.

Der Kreis geht das Thema ganzheitlich an. Das ist zukunftsweisend. Die deutsche Bevölkerung schrumpft und wird zugleich immer älter. Wer Mitarbeiter mit 45 abschreibt, dessen Rechnung geht menschlich und wirtschaftlich nicht auf.