Mit dem hanebüchenen Text im Oststeinbeker Mitteilungsblatt hat der Streit zwischen der Bürgermeisterin Martina Denecke und den Gemeindevertretern einen traurigen Tiefpunkt erreicht. Der Begriff ist bewusst gewählt. Denn das, was entweder Denecke selbst oder ein Mitarbeiter in ihrem Auftrag verfasst hat, entzieht sich jeder ernsthaften Debatte.

Es ist schon erschütternd, welches Maß an Ahnungslosigkeit aus diesen Zeilen spricht. Selbstverständlich darf eine Partei die Bürgermeisterin kritisieren, auch im Mitteilungsblatt. Sollte die Kritik unsachlich sein, kann die Bürgermeisterin das im Gespräch mit den Verantwortlichen klären. Es gibt nicht den geringsten Grund, deshalb das seit Jahrzehnten existierende und bei den Bürgern beliebte Mitteilungsblatt zu verändern oder gar einzustellen. Die Bürgermeisterin hat auch gar nicht die Möglichkeit, das zu tun - und die 20 000 Euro, die das Heft jährlich kostet, für "körperlich oder sozial benachteiligte Kinder" auszugeben, wie der Schreiber vorschlägt. Das ist ein populistischer, ein zynischer Vorschlag. Denn wofür Oststeinbek Geld ausgibt, ist allein Sache der Gemeindevertretung. Insofern gaukelt die Umfrage den Bürgern eine Entscheidungsmöglichkeit vor, die gar nicht vorhanden ist.

Am Verwerflichsten ist vielleicht, dass all dies im Schutz der Anonymität geschieht. Der Verfasser hatte nicht den Mut, mit seinem Namen zu unterzeichnen. Ein derart niveauloses Verhalten hat Oststeinbek nun wirklich nicht verdient.