Warum eigentlich nicht: Das Volk, in diesem Fall das Ammersbeker Volk, spricht einfach selbst und sagt es Turmplanern, Politikern und dem Bürgermeister, ob es ihn nun will oder nicht - diesen Turm auf dem Schüberg. Nebenbei beendet es persönliche Streitereien und die ganze verfahrene Debatte in der Politik. Die hat dann einen Konflikt weniger und kann endlich weiterarbeiten. Eine guter Weg?

Das Problem: Die politische Debatte ist überhaupt nicht verfahren. Es gibt sie überhaupt nicht - zuerst und vor allem daran krankt das öffentliche Gespräch über den Turmbau zu Ammersbek. Denn wo, wenn nicht im Gemeindeparlament, sollte die Debatte stattfinden? Wer, wenn nicht die gewählten Gemeindevertreter, sollten das Thema kennen und bei der Meinungsbildung helfen? Dem ist bisher kaum so. Stattdessen reden viele Politiker zurzeit übereinander, oder gar nicht. Zumindest nicht über den Turm. Kein Wunder also, dass die Bürger irritiert sind, mehr Informationen fordern und endlich gefragt werden wollen.

Das sollten sie auch - aber zuerst sollte die Politik ihre Pflicht tun. Die Fraktionen sollten sich, drei Monate nach Vorstellung des Projekts, endlich zusammensetzen und Positionen formulieren. Bürger werden sie ohnehin einfordern - schon im Mai ist Kommunalwahl. Eine Entscheidung wird wohl erst lange danach fallen. Fällt sie zum Missfallen vieler Ammersbeker aus, werden sie selbst zum letzten Mittel eines offiziellen Bürgerbegehrens greifen.