Die Bewirtschaftung von Wäldern gehört nicht unbedingt zu den zentralen Aufgaben einer Kommune. Zumal nicht dann, wenn das Geld für andere, weitaus wichtigere Aufgaben fehlt. Können wir uns Ahrensburg ohne Schloss vorstellen? Gewiss, lautet die richtige Antwort, wir sind ja fantasiebegabt. Aber es ist eine grauenhafte Vorstellung. Was sagte ein irgendwie verwahrlostes, vielleicht dauerhaft eingerüstetes oder wegen Geldmangels geschlossenes Schloss über unser Gemeinwesen aus? Der Eindruck, der entstünde, wäre fatal. Hat Ahrensburg nicht einmal die Kraft, sein Wahrzeichen zu pflegen?

Noch ist es nicht so weit. Im Gegenteil: Mit den acht Partnern des Netzwerks "Ahrensburger Schlossensemble" könnte es gelingen, den schmucken Bau aus seinem Dornröschenschlaf zu holen. Denn immer noch hat das Schloss viel zu selten geöffnet, immer noch wird der Park zu selten für Veranstaltungen genutzt. Mit der Runderneuerung der Parkanlagen ist jetzt ein erster Schritt zur Besserung geplant. Die acht Partner wissen: Der Schloss ist der Schlüssel zum Erfolg als Stadt.

Schön, dass sich die Europäische Union sich mit einem ansehnlichen Betrag beteiligt. Schade, dass die hiesige Wirtschaft so wenig Interesse daran gehabt hat, sich als Schloss-Sponsor hervorzutun. Der Bürgermeisterappell hat offensichtlich nichts gefruchtet. Auch deshalb müssen die Stadtverordneten jetzt möglichst rasch und möglichst einvernehmlich die richtigen Entscheidungen treffen.