Geht es so weiter, könnte Ahrensburg bald mit seiner Innenstadt als historischem Freilichtmuseum werben. Offenbar haben einige Politiker genau dieses Ziel vor Augen, wenn sie über Bauvorhaben und die Stadtentwicklung grübeln. Bloß keine Veränderungen - das scheint oberste Maxime zu sein.

Auch im Bauausschuss wurde nun wieder strikt nach dieser äußerst bequemen Leitlinie gehandelt, als man die Idee eines Ahrensburger Fleischers abschmetterte, auf der Großen Straße einen Bio-Wochenmarkt zu organisieren.

Sogar die Grünen, bisher nicht als offensive Gegner der ökologischen Lebensweise in Erscheinung getreten, schlossen sich dem Heer der Bedenkenträger an. Ahrensburg als Stormarns erster und einziger Standort eines reinen Bio-Wochenmarktes - mit diesem Aushängeschild will sich in der Schlossstadt keiner der Volksvertreter schmücken. Lieber wartet man noch ein paar Jahre und arbeitet hartnäckig darauf hin, den Istzustand für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Unter der Attraktivität der Innenstadt verstehen Politiker offenbar den bedingungslosen Schutz der bestehenden Verhältnisse. Anders ist es nicht zu erklären, dass der originellen Idee eines ortsansässigen Unternehmers keine Chance gegeben wird. Klar: Ein Bio-Wochenmarkt passt einfach nicht in das verträumte Freilichtmuseum.