Ein Wunsch zum Wochenanfang: Neonazis, bitte denkt doch noch mal über euch nach. In einer viel besseren Welt mag euch niemand, in einer ein bisschen besseren Welt tun eure Mitmenschen noch mehr gegen euch. In Ratzeburg wurde am Wochenende die Welt ein bisschen besser, klingt kitschig, macht aber nichts.

Zur zweiten Regionalkonferenz gegen Rechtsextremismus waren neben Vertretern der Kommunen auch Menschen eingeladen, die sich ehrenamtlich engagieren. Die Bürgerinitiative "Glinde gegen rechts" zum Beispiel, die auf einer Stellwand eine Chronik aufhängen konnte: fünf DIN-A4-Seiten voller Protest. Seit etwa einem Jahr gibt es in Glinde Mahnwachen, Menschenketten und Großdemonstrationen vor dem Thor-Steinar-Laden. Solche Initiativen gibt es nicht nur in Stormarn. In ganz Deutschland setzen sich Menschen gegen Neonazis ein. Da bietet es sich an, dass sich Vertreter der Initiativen und Verwaltungen vernetzen. Weil eben Rechtsradikale untereinander ebenfalls gut vernetzt sind.

Es ist wichtig, dass Ehrenamtler und Verwaltungsvertreter von anderen Ehrenamtlern und Verwaltungsvertretern lernen. Denn Protest wird einfacher, wenn die Initiatoren wissen, wie er organisiert wird und mit welchen Aktionen andere erfolgreich waren. Und, besonders wichtig: wenn sie wissen, wie rechte Tendenzen erkannt werden können. Denn gegen Rechtsradikale hilft nur Aufklärung: Ohne sie wäre die Welt besser.