Ein neuer Ammersbeker Verein will einen Turm mit Spenden und Zuschüssen bauen. Das Bauwerk soll mehr als 30 Meter hoch werden.

Ammersbek. Er soll mehr als 30 Meter hoch werden, oben auf dem Schüberg stehen und seinen Besuchern bei gutem Wetter einen Blick bis nach Hamburg, Ahrensburg und Bargteheide ermöglichen. Die Rede ist von einem neuen Aussichtsturm aus Holz, der schon in einigen Jahren die Bäume auf dem 63 Meter hohen, eiszeitlichen Hügel überragen soll. Ein neuer, eigens gegründeter Verein will das Projekt realisieren und dafür Spenden einsammeln und EU-Fördermittel einwerben. Die Gemeinde soll der Bau nach Aussage der Planer nichts kosten.

"AfA" nennt sich der Verein - die drei Buchstaben sind Ammersbekern schon bekannt. Denn der Verein hatte sie in den vergangenen Wochen an mehreren Stellen plakatiert, um Neugier zu schüren. Nun ist das Geheimnis gelüftet: "Aussichten für Ammersbek" bedeutet das Kürzel. Es handelt sich um eben jenen Verein, der wahrhaft Großes vorhat. Bürgermeister Horst Ansén ist Vorstandsmitglied - "als Privatmann", wie er sagt. Neben ihm sind noch Petra Ludwig-Sidow und Henning Sidow, Michael Grossmann, Jörg Hausendorf Gunter Rost, Gabriele Schmidt-Weisswange und Klaus Tim Mitglieder.

+++ Verein informiert am Sonntag alle Bürger +++

"Wir haben den Verein im Dezember 2011 gegründet", sagt Klaus Tim. "Aber an dem Projekt arbeiten wir schon seit zwei Jahren." Die Gruppe habe ein detailliertes Konzept darüber ausgearbeitet, wie, zu welchem Preis und in welchem Zeitraum der Turm realisiert werden soll.

Details sollen auf einer Informationsveranstaltung am Sonntag präsentiert werden (siehe unten). Die Planer verraten aber schon ein paar Eckdaten: "Wir wollen den Turm mit Sponsorengeld bauen. Außerdem soll jeder Ammersbeker etwas spenden können", sagt Petra Ludwig-Sidow. "Zudem bauen wir auf Fördermittel von der Europäischen Union." Haushaltsmittel der Gemeinde sollen zumindest für den Bau nicht verwendet werden. Für den späteren Unterhalt könne es sein, dass geringe Kosten anfallen - etwa für die Müllentsorgung, wie Horst Ansén sagt. Außerdem ist vorgesehen, dass der Turm auf einem der Gemeinde gehörenden Grundstück gebaut wird.

"Der Verein würde den Turm bauen und ihn dann der Gemeinde übergeben", sagt Klaus Tim. Der Standort werde sich in der Nähe des Gedenksteins für die einstige "Erbherrin von Hoyesbüttel", Gräfin Hedwig von Schmettau (1792-1858), befinden. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gab es an dieser Stelle schon einmal einen Turm.

+++ Eine Chance für die ganze Region +++

Für den Neubau hat der Verein schon ein konkretes Vorbild im Auge. Der Ammersbeker Turm soll nach dem Muster eines Holzturms gebaut werden, der im Jahr 2008 in der Nähe der Stadt Melle bei Osnabrück gebaut wurde. Der dortige Turm hatte rund 150 000 Euro gekostet. In der Stadt wurden Spenden gesammelt, unter anderem konnten die Treppenstufen für 100 Euro symbolisch erworben werden.

Ob sich der Verein AfA an diesem Beispiel orientieren will, sagen seine Vorstandsmitglieder noch nicht. Fest steht, dass der Ammersbeker Turm etwas größer als sein Vorbild werden müsste. Denn dieses ist lediglich 29 Meter hoch, die Bäume auf dem Schüberg messen aber teilweise mehr als 30 Meter. Das Bauwerk wäre der zweite Aussichtsturm in Stormarn. Im Hahnheider Forst bei Trittau steht schon seit 1974 ein Turm, der den Blick auf Lübeck und Hamburg ermöglicht.

Die Veranstalter wollen nun am Sonntag ein Signal bekommen, ob die Mehrheit der Ammersbeker den Turm haben will. Einige positive Zeichen gebe es schon. "Wir haben kürzlich die politischen Fraktionen eingeweiht. Die Resonanz war durchweg positiv", sagt Michael Grossmann.