Zwölf Gruppen sorgen beim Bandfestival in Bargfeld-Stegen für beste Stimmung. Auch mehrere MusicStorm-Teilnehmer spielen sich warm.

Bargfeld-Stegen. Beste Stimmung herrschte am Freitagabend und Sonnabend auf dem Dorfplatz in Bargfeld -Stegen. Das mittlerweile fünfte Bandfestival bot Rock- und Popmusik in diversen Variationen und für fast jeden Musikgeschmack, darunter etwa Punk, Reggae, Ska, Funk, Soul und Hip Hop. Insgesamt zwölf Bands heizten dem Publikum ein, nach Schätzungen des Veranstalters kam an beiden Tagen rund 3000 Zuschauer.

Mit auf der Bühne dabei sind am Sonnabend auch No Cliché aus Bargteheide. Die sechs Bandmitglieder im Alter von 17 bis 23 Jahren haben in Barfeld-Stegen ihren letzten großen Auftritt vor dem Musicstorm-Finale am kommenden Sonnabend auf der Ahresburger Schlosswiese, andem sie ebenfalls teilnehmen. Sie bezeichnen ihre Musik selbst als Offbeat-Miezekatzen-Rockn Roll. "Unser Ziel ist, den Leuten richtig einzuheizen. Wir wollen rocken, bis wir selbst richtig fertig sind", sagt Frontfrau und Sängerin Sonja Rogga. "Dabei haben wir auch Ska und Reggae-Elemente in unserer Musik."

Die Mitglieder von No Cliché kennen sich vom Bargteheider Kopernikus-Gymnasium, wo sie schon in einer Bigband gespielt haben. Vor drei Jahren haben sie No Cliché gegründet und seit dem Auftritte unter anderem bei Stadtfesten in Stormarn, auf der Kieler Woche und beim Klangstadt-Festival in Bad Oldesloe gehabt. "Auf der Bühne zu stehen und vor Publikum zu spielen, das ist schon ein unglaubliches Gefühl", erzählt Gitarrist Christoph Wille. Wenn es geht, trifft sich die Band dreimal in der Woche zum Proben. Derzeit bereiten sich die Musiker intensi auf das Musicstorm-Finale vor. "Der Auftritt dort ist schon etwas ganz besonderes", sagt Christoph Wille.

Ebenfalls beim Bargfelder Bandfestival und bei Musicstorm dabei sind die Kleinstadtpioniere aus Bad Oldesloe. Die Gruppe hat sechs Musiker im Alter von 16 bis 24 Jahren, darunter ist mit Franziska Evers an der Trompete auch eine Frau. "Das hier ist auch eine Art Generalprobe für Musicstorm", sagt Julien Willers. Der Student ist mit 24 Jahren der älteste in der Band und spielt Gitarre. Er und seine Mitstreiter begeistern in Bargfeld-Stegen das Publikum mit deutschsprachigen Stücken, die sie selbst als Pop-Punk bezeichnen. "Jupiter Jones, Madsen und Bakkushan" antwortet Willers auf die Frage nach dem musikalischen Vorbildern der Band.

Zu den Konkurrenten der Klensatdpioniere beim Musicstorm-Finale gehört auch Sängerin Lisa Seehase. Sie hat beim Online-Voting des Wettbewerbes die meisten Stimmen bekommen und ist ebenfalls beim Bargfelder Festival dabei. Während der Umbauphasen auf der Bühne zwischen den einzelnen bandaufritten zeigt sie ihr Können.

"Es haben sich insgesamt 50 Bands beworben, aus denen wir dann ausgewählt haben", sagt Andreas Behnke vom Bargfelder Verein Familientreff, der das Bandfestival veranstaltet und organisiert. Die Bands erfahren vom Festival vor allem durch Mundpropaganda und aus dem Internet. Entstanden ist es vor fünf Jahren aus der Feier zum 40. Geburtstag des Bargfelder Jugendorchesters, danach wurde es immer größer und dauert seit vergangenem Jahr auch zwei Tage. Organisiert wurde es dieses Jahr von zwölf ehrenamtlichen Helfern. Das Jugendorchester selbst tritt natürlich auch auf.

+++ In fünf Tagen Open-Air am Ahrensburger Schloss +++

Zu den Bands, die mitspielen, gehören mittlerweile nicht mehr nur solche aus der Region. So hat die Gruppe Peilsender aus dem fränkischen Wassertrüdingen bei Ansbach den Weg nach Bargfeld gefunden. Ihre vier Mitglieder singen deutsche Popmusik und waren bereits 2011 dabei. "Das Festival ist sehr familiär, das liegt uns Jungs vom Lande", erzählt Bandmitglied Carsten Haas.

Zu den Fans von Peilsender gehören am Sonnabend auch Lena Diemann,16, und Daniel Graeser,17. "Die finde ich total gut", sagt Lena. Beide waren zudem am Freitag schon beim Konzert der Gruppe Dezemberkind, die Rockmusik geboten hat.

Doch nicht nur bei der Jugend kommt das Festival gut an. Auch viele Familien sind auf dem Bargfelder Dorfplatz. So sitzt auch Maria Gabriela Dwenger mit ihren Töchtern Noemi, 3, und Judith, 6, auf einer Bierbank. Neben ihr hören sich Gesine Hengelhaupt und Jens Nyenhuis mit ihren Kindern Frida,6, und Marta, 3, die Musik an. "Das ist schon eine schöne Sache hier", sagt Maria Gabriela Dwenger, "mit dem Kinderschminken und dem Flohmarkt ist für jeden was dabei".

Auf dem Flohmark sind bei diversen Ständen allerlei Sachen im Angebot. So etwa bei Leonie Schöner, 12, und Madleen Beck, 12, Puppen, Bilder, Schuhe, Kassetten und Nintendo-Spiele. "Wir verkaufen fast alle unsere Kindersachen und haben schon viel Geld eingenommen", berichtet Leonie.

Nebenan können die Kinder unter einem Zelt im Stroh tollen, viele nutzen die Gelegenheit. Mit dabei ist auch Monique Krüger mit ihrer zweijährigen Tochter Charlotta. "Das ist schon eine tolle Familienveranstaltung", sagt sie über das Festival. "Die Mischung ist gut, auch die Jugendlichen kommen auf ihre Kosten." Sie kommt aus Bargfeld-Stegen, war zwischenzeitlich weggezogen und lebt seit fünf Jahren wieder im Ort. "Es ist schön, dass sich das ganze Dorf endlich mal wieder trifft", ist für sei ein weiterer Vorzug des Festivals.