Mehrheit will Umbau der Kreuzung am Eilbergweg. Geschäftsinhaber begrüßen Ansiedlung des Discounters. Baubeginn Anfang 2013 geplant.

Großhansdorf. Die Pläne für die Ansiedlung eines Aldi-Marktes anstelle des Rewe-Marktes am Großhansdorfer Eilbergweg werden konkreter. Nach Aussage von Bürgermeister Janhinnerk Voß gibt es eine behördliche Zusage für den Bau eines Kreisverkehrs auf der Kreuzung Eilbergweg/Neuer Postweg. Über diesen Kreisverkehr soll der zukünftige Lieferverkehr abgewickelt werden, der über den Postweg kommen soll. Es gibt aber auch Politiker, die sich eine Ampel an der Stelle wünschen, weil sie mehr Sicherheit für Fußgänger biete.

Weitgehend unstrittig ist hingegen der Bau des neuen Marktes, der Anfang 2013 beginnen könnte. Viele Einzelhändler erhoffen sich eine Belebung ihres Geschäfts von dem Discounter, der doppelt so viel Verkaufsfläche wie der Rewe-Markt bieten wird. Dessen Pachtvertrag läuft aus. Die Politiker des Bauausschusses fassen heute Abend einen Beschluss darüber, welches weitere Vorgehen sie der Gemeindevertretung empfehlen.

Auf der Tagesordnung stehen Abstimmungen über die generelle Fortführung des Projekts und über den Kreisverkehr. Die Verwaltung hatte in der Kreisel-Frage lange auf ein Votum auf Landesebene gewartet. Ohne dieses wäre der Bau nicht möglich, weil der Eilbergweg eine Landesstraße ist. "Ein Beamter vom Landesbetrieb Straßenverkehr hat dem Kreisel jetzt grundsätzlich zugestimmt", sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß. Geplant ist ein sogenannter Mini-Kreisel, dessen Mittelinsel Lastwagen überfahren könnten.

Für den Bau zeichnet sich eine Mehrheit aus CDU und Grünen ab, die zusammen über sechs von neun Stimmen im Bauausschuss verfügen. "Wir werden für den Bau stimmen. Im Eilberweg hat sich schon der erste Kreisverkehr am Wöhrendamm bewährt", sagt Stefan Kehl, der heute Abend für die Grünen im Bauausschuss sitzen wird. Seine Fraktion hatte die Variante vorgeschlagen.

Der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten, Hans-Jürgen Bendfeldt, sagt: "Die Tendenz bei der CDU ist für den Kreisel. Er wäre sinnvoller als eine neue Ampel an der Kreuzung, weil der Verkehr dann besser fließen würde". Er betont auch, dass Aldi für den Bau eine Kostenübernahme in Höhe von 80 Prozent signalisiert habe. Eine andere Lösung propagiert die SPD. "Wir wären für einen Fußgängerüberweg mit Ampel. Das wäre die sicherere Lösung, gerade für die Schüler, die auf die Grundschule am Wöhrendamm gehen", sagt der Fraktionsvorsitzende Reinhard Niegengerd. Er will diese Variante deshalb heute noch einmal zur Sprache bringen.

Eine ganz andere Variante schlägt Hans-Karl Limberg vor, der für die FDP abstimmen wird. "Ich meine, man sollte weder das eine noch das andere bauen und abwarten, wie sich der Verkehr tatsächlich entwickelt."

Anders als in der Frage des Kreisels sind die Politiker in der Frage der Aldi-Ansiedlung grundsätzlich einer Meinung. Es gibt eine breite Zustimmung zum Discounter - anders als im Falle des Edeka-Marktes, der derzeit wenige Hundert Meter weiter westlich entsteht. Weil Bäume abgeholzt werden mussten, hatte das Vorhaben bei den Grünen für vehementen Widerstand gesorgt. Zum Aldi-Markt sagt Stefan Kehl jetzt: "Der Discounter passt ganz gut an die Stelle. Rewe hätte sich gegen Edeka nicht behaupten können. Und dann hätten wir an der Stelle Leerstand bekommen."

Auch bei Einzelhändlern stößt das Projekt, für das das Rewe-Gebäude und drei dahinter liegende Wohnhäuser abgerissen werden sollen, auf Zustimmung. "Ich bin dafür, dass Aldi kommt. Weil es mehr Kunden bringen wird, sagt Torsten Brunner, Inhaber des Ladens Weinfass No. 1. Gerlinde Timmermann, Inhaberin des Geschäfts WohnArt, stimmt ihm zu. Auch Ulrich Rieper hofft auf mehr Kunden für sein Tabakgeschäft: "Ein guter Plan, der mehr Leute bringt. Ansonsten kaufen sie in Ahrensburg ein." Birgit Holst, die in Großhansdorf lebt, pflichtet dem bei: "Bisher fahre ich zu Lidl nach Ahrensburg, wenn ich günstig einkaufen will. Das würde ich dann nicht mehr tun." Anders sieht es die Großhansdorferin Karin Knape: "Ich sehe keine Notwendigkeit für Aldi. Ein individuelles Textilgeschäft wäre schöner gewesen."