Politik in diesen Tagen ist keine leichte Aufgabe - angesichts leerer Kassen in den Kommunen. Die Zeiten, in denen Projekte ohne langwieriges Abwägen sofort für großartig und sinnvoll befunden und ohne Umschweife von Kommunalpolitikern abgenickt wurden, sind lange vorbei. Auch in Reinbek. Die Stadt sitzt auf einem Schuldenberg, der von Jahr zu Jahr höher wird.

Kein Wunder also, dass sich die Stadtverordneten in ihren Ausschüssen und Sitzungen regelmäßig gewaltig in die Haare kriegen. Sei es nun beim Thema Schulen, beim Straßenausbau oder eben beim Neubau einer Feuerwache. Der von der Stadt, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reinbek, aber auch der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse befürwortete Neubau der Reinbeker Wehr würde die Stadt mehrere Millionen Euro kosten, die sie eigentlich lieber sparen als ausgeben möchte. Dass weitere 22 000 Euro für ein unabhängiges Gutachten in Kauf genommen werden, statt sich auf die Analysen der eigenen Gemeindewehrführung zu verlassen, zeigt, wie unsicher die Politiker sind.

Sicher möchten nur wenige Reinbeker mit ihren Stadtverordneten tauschen, wenn es darum geht, erneut über eine millionenschwere Investition zu entscheiden. Allerdings ist es auch eine Investition in die Zukunft und in die Sicherheit der Feuerwehrleute - und der Bürger. Empfiehlt das lang erwartete unabhängige Gutachten auch einen Neubau, werden die Politiker um eine teure Entscheidung nicht mehr herumkommen.