“Darum machen wir mit.“ Junge Stormarner erklären, warum sie beim Ahrensburger Antira-Turnier gegen Diskriminierungen an den Start gehen.

Ahrensburg. "Wir wollen keinen Pokal gewinnen, sondern uns gegen Diskriminierungen einsetzen", sagt Jakob Dierken von den Ahrensburger Hobbykickern FC Extase. Auch Steffen Wahl geht es nicht so sehr darum, den Siegerpokal, die Goldene Brechstange, zu gewinnen. "Ich freue mich auf lockere Spiele, die hauptsächlich mit Spaß verbunden sind und eine gute Botschaft vermitteln", sagt der 20-Jährige. Der Fußballer nimmt mit seinem Team "The Hoisdorf's finest" bei dem Antirassistischen Turnier an diesem Sonnabend teil, das um 11 Uhr auf dem Ahrensburger Stormarnplatz beginnt. Auch der FC Extase geht ins Rennen um den goldenen Pokal.

Nachdem das Antira-Turnier 2010 von den Ahrensburger Fußballern Roter Stern Kickers ins Leben gerufen wurde, lockt die Veranstaltung in diesem Jahr fast doppelt so viele Vereine wie im Vorjahr an. 35 Mannschaften beteiligen sich und setzen ein Zeichen gegen Diskriminierungen. Die Hobbyfußballer freuen sich darauf, bei entspannter Atmosphäre viele Gleichgesinnte auf dem Fußballplatz zu treffen. "Die Veranstaltung hat sich so schnell herumgesprochen", sagt Navid Shahabi, Roter Stern Kicker und Mitorganisator. "Sogar ein englisches Team aus Leicester ist diesmal dabei." Über die eigene Homepage und die Internetplattform Facebook habe sich die Neuigkeit über das Turnier schnell verbreitet.

Aber nicht nur bei den Fußballern kommt das Turnier gut an. Auch Ahrensburger Politiker wie die stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Philipp-Richter finden den Kick gegen Rechtsaußen gut. "Wenn sich Jugendliche gegen Rassismus engagieren, ist das eine großartige Sache", sagt die CDU-Politikerin. "Fußball kann alle Gesellschaftsschichten miteinander verbinden." Petra Wilmer (SPD) lobt die Einsatzbereitschaft der jungen Fußballer: "Ich finde es toll, dass sich so viele Jugendliche dort engagieren."

+++ Nichts wie hin zum Stormarnplatz! +++

Lob gibt es auch von der FDP-Politikerin Marion Clasen. Sie sagt, dass nie genug Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus gesetzt werden könnten. Nina Holers von den Ahrensburger Grünen wird sich die Spiele anschauen. "Ich unterstütze das Turnier, weil in manchen Sportvereinen immer noch Rassismus auftritt, der endlich aus den Köpfen muss", sagt sie. Der Ahrensburger Fußballer Thomas Berlin sieht es ähnlich: "Es gibt noch zu viel Rassismus auf dem Platz, das muss sich ändern." Diese Erfahrung machte auch Mike dos Santos Schwarz: In seinen acht Jahren auf dem Rasen habe er einige unschöne Wortgefechte erlebt. "Deshalb freue ich mich auf das friedliche Turnier", sagt er.

Bei den Spielen gilt die Regel, dass eine Mannschaft bei jeglicher Art von Diskriminierung ausgeschlossen wird. "Ich hoffe, dass die Schiedsrichter diese Regel im Ernstfall auch umsetzen", sagt Teilnehmer Stanislav Eichwald aus Ahrensburg. Im Finale gegen 18.30 Uhr werden zwei Teams dann aber doch um den Sieg bei dem Turnier kämpfen. Denn es geht immerhin um die Goldene Brechstange.