Gründungsmitglied des Antirassistischen Bündnisses unterstützt das Turnier in Ahrensburg

Hat der Kreis Stormarn ein Problem mit Rechtsextremismus oder nicht? Darüber streiten sich spätestens seit der Veröffentlichung der Ergebnisse einer diesbezüglichen Regionalanalyse durch das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus zahlreiche Geister. Auch der Verfassungsschutzbericht 2011 des Landes Schleswig-Holstein informiert über eine sich verfestigende rechtsextreme Szene im Kreis Stormarn.

Authentische Darstellungen von Betroffenen lassen indes keine Zweifel offen. Ob man persönliche Übergriffe verbaler Art, physische Bedrohungen und Attacken oder andere Formen von Gewaltausübung wie den Anschlag auf die Ahrensburger Moschee im Mai 2012 betrachtet: Das gefühlte Neonazi-Problem hat sich zu einer traurigen Wirklichkeit im Stormarner Alltag entwickelt. Darüber hinaus gaben immerhin 759 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Stormarn am 6. Mai laut amtlichem Wahlergebnis bei der Landtagswahl ihre Zweitstimme der NPD. Allein das sollte uns zu denken geben.

Nicht denken, sondern handeln werden an diesem Sonnabend 35 engagierte Mann- und hoffentlich auch Frauschaften beim antirassistischen Fußballturnier auf dem Ahrensburger Stormarnplatz. Im Einsatz für Toleranz und kulturelle Vielfalt wird erneut um die Goldene Brechstange gefightet, in aller Fairness und mit einer Riesenportion Spaß. Jede Menge Infos und gute Musik gibt's auch - also nichts wie hin!

Veranstaltungen wie diese sind mittlerweile zahlreich vertreten in Stormarn, setzen unverzichtbare Zeichen im Einsatz gegen Faschismus und Intoleranz, machen Mut und laden zur aktiven Unterstützung ein. Sei es die unermüdliche Glinder Mahnwache gegen das Geschäft Tønsberg, das in der rechtsextremen Szene beliebte Kleidung verkauft, oder das Engagement starker Bündnisse gegen Rechtsextremismus vor Ort. Stormarn bleibt bunt.