Bayern hat die Nase vorn. Der sogenannte Lernatlas der Bertelsmann-Stiftung ist nicht die erste Bildungsstudie, die zu diesem Ergebnis kommt. Sie dürfte auch nicht die letzte sein. Gerade weil der Atlas im - wichtigsten - Bereich des schulischen Lernens auf den Ergebnissen von PISA und IGLU fußt, kann nicht überraschen, dass der Kreis Stormarn mit Platz 82 deutlich schlechter abschneidet als beispielsweise der Landkreis Würzburg (Platz 1). Denn der liegt in Bayern, in dem Land, das bei PISA regelmäßig deutlich besser wegkommt als Schleswig-Holstein.

Einmal mehr ist der Atlas also Anlass, über die Verbesserung des Unterrichts im nördlichsten Bundesland nachzudenken. Wie das gehen könnte, macht der Nachbar Hamburg gerade vor. Auf Antrag der SPD-Bürgerschaftsfraktion sollen Lehrer mehr als bisher voneinander lernen. Denn offenbar hängt die Qualität des Unterrichts eben nicht von der Schulform ab, sondern von der Form, die der Lehrer hat.

Mit anderen Worten: Gute Lehrer gibt es überall, und ein Unterrichtsbesuch bei guten Lehrern könnte auf weniger gute Lehrer anregend wirken. Ein solches Projekt kostet nicht viel, setzt allerdings eines voraus: die Bereitschaft, lernen zu wollen.