60 Menschen haben nachgedacht, 60 Skizzen zu Papier gebracht. Es sind 60 Ideen, die Ahrensburgs Rathausplatz der Zukunft zeigen: Ponyhof- und Streichelzoo-Fantasien. Ein Gedicht. Auch ein paar Zeichnungen nebst Kommentaren, die städtebaulichen Sachverstand der Urheber erahnen lassen. Jede einzelne Idee besticht durch ihre ganz eigene Note. Das hat Charme. Mehr aber auch nicht.

Es drängt sich die Frage auf, wem mit diesem Brainstorming eigentlich gedient sein soll. Es ist ja nicht so, dass es noch nie zuvor Entwürfe für eine Rathausplatz-Neugestaltung gegeben hätte. Seit mehr als 20 Jahren schlummert mehr als ein Duzend davon in den Schubladen im Bauamt, jeder für sich durchaus umsetzbar.

Trotzdem blieben sie alle ungenutzt. Das Interesse an einer Umgestaltung des Rathausplatzes ist offenkundig nicht groß gewesen, zumindest nicht in den Reihen der Politiker. Mit der leeren Stadtkasse allein lässt sich das nicht rechtfertigen. Wo ein Wille wäre, ließe sich sicherlich auch ein Weg finden. Aber auch in der Bevölkerung ist das Meinungsbild scheinbar ähnlich. Nur 60 Menschen, elf von ihnen nach eigenen Angaben Kinder, haben Entwürfe eingereicht. Und zehn Absender geben als "Idee" an, dass bitte alles so bleiben möge, wie es ist.

Repräsentativ ist das nicht, viele schimpfen über den Rathausplatz. Weshalb bringen sie sich dann nicht ein? Die Antwort ist einfach, zumal die Politiker schon wieder auf der Bremse stehen: Ihnen fehlt der Glaube, dass es überhaupt Zweck hätte.