Die “Hütte“ ist fertig: Mit einer ungewöhnlichen Torte feiert der Steinburger Ortsteil die Eröffnung des umgebauten Gemeinschaftshauses.

Steinburg. "Ich freue mich unbändig, dass wir diese Hütte hier fertig bekommen haben", sagt Steinburgs Bürgermeister Heino Doose (CDU) und blickt sich stolz in dem neuen Saal des Gemeinschaftshauses Sprenge um. 60 geladene Gäste sind gekommen, um mit dem Landwirt bei Gulasch und Bier die Wiedereröffnung des Hauses zu feiern. Für rund 350 000 Euro hat die Gemeinde das Gebäude energetisch sanieren, vergrößern und umgestalten lassen. 162 500 Euro Zuschuss gab es aus dem Konjunkturpaket II des Bundes.

Knapp ein Jahr dauerten die Umbauarbeiten. In der Zeit wurden die Fenster ausgetauscht, das Dach gedämmt und die Heizung erneuert. Bisher wurde das Gemeinschaftshaus mit Hilfe eines Stromspeicherofen-Systems beheizt. Häufig war es in den Räumen entweder kalt oder viel zu warm. Auch sei die Heizung, die noch aus den 60er-Jahren stammte, ein Stromfresser gewesen, sagt Architekt Thomas Laasch. "Die Energiekosten für den Altbau werden sich in Zukunft halbieren."

Zudem wurde das Gebäude in Richtung Parkplatz um 80 Quadratmeter vergrößert und mit einer Küche inklusive Tresen ausgestattet. Zur Terrasse hin lässt sich das Haus dank einer Falttür fast über die gesamte Breite öffnen, sodass bei gutem Wetter drinnen und draußen gefeiert werden kann. Auch wurde eine Behindertentoilette eingebaut und der Saal mit Lautsprechern und dimmbarem Licht ausgestattet.

Die Erweiterung des Gemeinschaftshauses war notwendig geworden, weil der Platz für die Freiwillige Feuerwehr Sprenge nicht mehr ausreichte, die ebenfalls in dem Gebäude untergebracht ist. Seitdem die Feuerwehrleute ihre Einsatzkleidung aus rechtlichen Gründen nicht mehr in der Garage neben ihrem Fahrzeug aufhängen dürfen, mussten sie ihren bisherigen Aufenthaltsraum für die Lagerung nutzen und hatten deshalb kein Zimmer mehr, um sich zurückzuziehen. "Es ist jedoch wichtig, dass sich die Kameraden nach ihren schwierigen Einsätzen auf der B 404 noch einmal zusammensetzen können, um die Erlebnisse zu verarbeiten", sagt Bürgermeister Heino Doose, der sich deshalb für eine Erweiterung stark machte und um Fördermittel kämpfte.

Der Umbau war jedoch an eine Bedingung geknüpft: Die Freiwillige Feuerwehr musste sich mit Eigenleistungen in Höhe von 30 000 Euro an den Arbeiten beteiligen. 800 Stunden investierten die 26 aktiven Mitglieder deshalb in den vergangenen zwölf Monaten. Sie rissen zum Beispiel die alten Fußböden und die Isolierung heraus, deckten das Dach ab und strichen die Wände. "Das musste alles zusätzlich zum normalen Dienst gemacht werden", sagt Wehrführer Wilfried Preuß.

Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Die Freiwillige Feuerwehr hat nun wieder einen eigenen Konferenz- und Schulungsraum. Er wird mit einer Faltwand vom Saal des Gemeinschaftshauses getrennt. Bei Bedarf kann die Wand geöffnet werden, um den Saal zu vergrößern. Wer möchte, kann den Saal für 200 Euro für private Feiern mieten - allerdings mit zwei Ausnahmen: "Es wird hier keine Silvesterpartys und Polterabende geben", sagt Doose. "Da habe ich zu viel Angst, dass etwas kaputtgeht."

Ganz beendet ist der Umbau des Gemeinschafshauses jedoch noch nicht. 2012 muss noch die Garage der Feuerwehr vergrößert werden, damit ihr neues, 3,30 Meter hohes Löschfahrzeug hineinpasst. Denn bisher ist die Garage nur drei Meter hoch.