St. Adolf-Stift in Reinbek beendet den Umbau von sieben Räumen mit modernster Technik. Rund 1300 Quadratmeter ist der neue OP-Bereich gro.

Reinbek. Die neue OP-Abteilung des St. Adolf-Stifts in Reinbek ist fertiggestellt. Ab Dezember werden die Patienten in sieben neuen Sälen operiert. Das Besondere an den Räumen ist ein Versorgungskanal unterhalb der Decke, an dem alle Geräte hängen und über den auch Sauerstoff, Druckluft und Strom bezogen werden. "Der Vorteil ist, dass wir jetzt mehr Platz und nichts mehr auf dem Boden liegen haben", sagt Dr. Tim Strate, Chefarzt der Chirurgischen Klinik. Früher sei alles voll mit Kabeln gewesen. Strate: "Da war die Gefahr groß, zu stolpern." Auch seien die Säle jetzt einfacher zu reinigen.

An der Versorgungsleiste sind jeweils zwei Monitore befestigt, auf denen der Chefarzt und sein Assistent während der Operation das Körperinnere der Patienten sehen können. Das Display kann einmal rund um den OP-Tisch gefahren werden. "Ich kann den Monitor so drehen, dass ich ihn immer sehen kann, egal von welcher Position aus ich operiere", sagt der Chefarzt. Die Aufnahmen werden zentral gespeichert, sodass der Arzt oder auch der Patient bei Bedarf oder Interesse später noch einmal darauf schauen können. Neu ist auch, dass es ab sofort getrennte OP-Säle für stationäre und ambulante Patienten gibt.

Rund 1300 Quadratmeter ist der neue OP-Bereich groß. "Vor dem Umbau hatten wir nur etwa die Hälfte der Fläche zur Verfügung", sagt Tim Strate. Statt sieben gab es bisher nur fünf OP-Säle. Um den benötigten Platz für den Ausbau zu schaffen, wurde der Kreißsaal vom Erdgeschoss in den zweiten Stock verlegt. Zudem wurde das Erdgeschoss des Gebäudes an der Nord- und Westseite vergrößert. Dort befinden sich nun ein Sterilflur sowie Büros und Aufenthaltsräume für die OP-Schwestern.

Knapp elf Millionen Euro hat das Krankenhaus in den Um- und Ausbau investiert. "Das ist die teuerste Einzelbaumaßnahme in unserer Geschichte", sagt Lothar Obst, kaufmännischer Direktor des Reinbeker Krankenhauses. Die Investition sei jedoch nötig gewesen, da die Zahl der Operationen stark ansteige - und zwar innerhalb von nur drei Jahren um 35 Prozent. 3884 Menschen ließen sich im vergangenen Jahr in Reinbek operieren - das sind rund 1000 mehr als noch 2007.

Die Planungen für den Umbau, der bei laufendem Betrieb erledigt wurde, hatten bereits 2003 begonnen. Vor einem Jahr waren die ersten vier OP-Säle fertiggestellt worden, nun folgen die restlichen drei. Während der Bauarbeiten war übergangsweise im dritten Stock operiert worden. Diese Säle sollen ab Dezember nach und nach wieder aufgelöst werden.

Im Frühjahr 2012 steht allerdings schon der nächste Umbau an: Dann soll auch die chirurgische Notaufnahme modernisiert werden.