Kurz vor Beginn der Bargteheider Klimawerkstatt herrschte noch gähnende Leere im Ganztagszentrum. 15 Leutchen saßen in dem großen Raum. Nach Expertenmeinung war das Soll damit eigentlich schon erfüllt. Denn mehr Bürger kämen erfahrungsgemäß zu solchen Veranstaltungen nicht, sagten die Mitarbeiter des Ingenieurbüros CDM. Aber es kam anders. Es kamen 60 Menschen, junge und alte, hoch motiviert, mit vielen Ideen und Diskussionsfreude.

Am erfreulichsten: Die wachen Gesichter der jungen Leute, die sich zuerst alles brav anhörten und dann loslegten. Ohne sie hätten die Blümchen auf den Vorschlagskärtchen an den Stellwänden gefehlt und der Pep in der Debatte. Aber solche Neugier und Begeisterung hält nicht ewig. Sie muss wachgehalten werden. Und das nicht nur bei der Jugend. Auch all die anderen, die Älteren, die voll im Beruf stecken, die von ihren Familien in Beschlag genommen werden oder als Rentner die gewonnene Freiheit für ihre Hobbys verwenden wollen: Sie müssen merken, dass sie gebraucht werden für diese gemeinsame Sache.

Informationen müssen fließen, die Anlaufstellen im Rathaus müssen offen, die Mitarbeiter aufgeschlossen und die Experten ansprechbar sein. Bis Frühjahr wird es dauern, bis Ergebnisse vorliegen und die Bürger ihre Ideen im Klimaschutzkonzept finden können. Eine lange Zeit, eine Durststrecke. Wenn die Fachleute jetzt monatelang die Köpfe tief in die Unterlagen stecken, könnte es sein, dass viele Mitstreiter nicht mehr da sind, wenn sie aus dem Papierwust wieder auftauchen. Das wäre schade, denn auch das tollste Konzept braucht Leute, die es umsetzen. Bargteheide hat gezeigt, dass es diese Leute hat und der Vorreiterrolle gerecht werden kann.