Die Bauhöfe in Stormarn sind jetzt im Dauereinsatz. Allein Ahrensburg könnte 31 Schiffscontainer mit Blättern füllen - neuer Supersauger im Einsatz.

Ahrensburg. Laut rauschend und staubend verschwinden in wenigen Sekunden die Blätterberge von der Manhagener Allee. Es ist eine Art Supersauger, den der Ahrensburger Bauhof seit gut drei Wochen auf die Straßen schickt, um den Kampf mit den Blättern zu gewinnen, die seit Wochen von den Bäumen rieseln. Vermutlich ist es mehr Laub als im vergangenen Jahr, denn der Sommer war regenreich, und die Bäume waren daher dicht begrünt.

Rund 2000 Kubikmeter Laub sammelt der Ahrensburger Bauhof jedes Jahr im Herbst von Straßen, Plätzen und öffentlichen Grünflächen. Das sind gut 31 volle Schiffscontainer. Für die Mitarbeiter eine regelrechte Sisyphus-Arbeit. Denn kaum ist der Laubtrupp am Ende einer Straße angekommen, hat der Wind schon wieder für Nachschub am Boden gesorgt.

Damit die Laubhaufen, die Anwohner am Straßenrand zusammenfegen, so schnell wie möglich weggeschafft und nicht erst wieder durch den Wind in alle Richtungen verteilt werden, fahren Teodor Retkowski und Klaus Rupprecht vom Bauhof tagtäglich mit ihrem elefantenähnlichen Fahrzeug durch die Schlossstadt. Zwölf Kubikmeter verschwinden pro Tour über den langen Rüssel im Container des Unimogs, den die Stadt für 225 000 Euro als Ersatz für den nach zehn Jahren ausrangierten Vorgänger anschaffte. "Es ist eine Art Prototyp, der viel effektiver und schneller arbeitet als der alte Laubsauger", sagt Sieglinde Thies, Leiterin des Ahrensburger Bauhofs. Das Laub werde anschließend von einem Unternehmen bei Kiel kompostiert.

Einen Laubsauger wie Ahrensburg hat die Gemeinde Barsbüttel nicht. "Bei uns wird nur gepustet", sagt Dirk Onischke, Leiter des Baubetriebshofs. Nicht jede Stadt oder Gemeinde könne sich so ein Gerät leisten. Doch auch in Barsbüttel sind täglich drei Mitarbeiter des Bauhofs von 7 bis 16 Uhr nur mit dem Aufsammeln von Laub beschäftigt, sie fegen, kehren und schaufeln. Später wird das Laub zusammen mit anderen Grünabfällen in einem Container gesammelt - 60 Kubikmeter kommen im Herbst etwa zusammen, schätzt Onischke.

Die Behälter lässt der Bauhof später von einem privaten Entsorger in Hamburg abholen, der Gartenabfälle, Gestrüpp und Laub voneinander trennt. Und während Hölzer in Biomasseheizkraftwerken in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) oder Königs Wusterhausen (Brandenburg) zu Energie umgewandelt werden, landet das Laub mit Gartenabfällen größtenteils in einem Kompostwerk in Norderstedt.

Auch das Laub in Bad Oldesloe wird größtenteils kompostiert. In der Kreisstadt sind neun Männer des Baubetriebshofs am Tag mit dem Aufsammeln des Laubes beschäftigt. Rund 40 000 Quadratmeter Pflanzfläche müssen gereinigt werden. "Außerdem müssen wir ständig Bushaltestellen und Parkbuchten von Blättern befreien. Wie viel da aber zusammenkommt, kann man schwer sagen", so Axel Ruster, Leiter des Baubetriebshofs in Bad Oldesloe. Aber immerhin müssen etwa vier- bis fünfmal täglich vier Kubikmeter Laub mit einem 7,5-Tonner zu einem privaten Entsorger gefahren werden, schätzt Ruster. "Die Menge, die auf den Wagen drauf geht, ist auch witterungsabhängig. Je nachdem, wie feucht das Laub ist", so Ruster.

Da es in den vergangenen Tagen sehr trocken war, falle die Arbeit leicht, sagt Sieglinde Thies in Ahrensburg: "Das ist nicht nur gut zu fegen, auch der Laubsauger kommt gut voran." Immerhin sei das neue Gerät nun schon fast einmal durch jede Straße gekommen. "Es wird noch eine zweite Tour geben - bis das Laub weg ist."