Der Verkehr kann wieder fließen: Die Sanierung der Strecke zwischen Bargteheide und Bad Oldesloe ist nach 18 Monaten beendet.

Bad Oldesloe. Im Fachjargon des Verkehrsministeriums in Kiel wird vom "Rückbau der Verkehrsführung in vier Phasen" gesprochen. Im Klartext heißt das: Der Verkehr auf der Autobahn 1 kann endlich wieder problemlos fließen. Von heute Nachmittag 17 Uhr an haben Autofahrer auf der A 1 zwischen Kreuz Bargteheide und der Anschlussstelle Bad Oldesloe in Richtung Lübeck wieder freie Fahrt. Die Sanierung des Teilstücks ist "termingerecht" abgeschlossen, wie Verkehrs-Staatssekretärin Tamara Zieschang betont. Damit werde der Engpass rechtzeitig vor Einbruch der Herbstwitterung beseitigt.

Aufatmen im Ministerium, bei Autofahrern und Bauarbeitern. Denn die Arbeiten auf der A1 hatten sich immer wieder verzögert. Als Pannenpiste und Dauerbaustelle machte die Strecke bundesweit Schlagzeilen. Dabei waren die Bauarbeiten ursprünglich für sechs Monate angesetzt. Inzwischen sind mehr als eineinhalb Jahre vergangen.

Im März 2010 hatte das Verkehrsministerium für zwölf Millionen Euro die Erneuerung des Autobahnabschnitts angeschoben. Einen Monat später begann die Firma Meister mit der Ausführung der Erd- und Straßenbauarbeiten. Alles lief nach Plan. Im November waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Doch bei der Abnahme stellten Sachverständige des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr fest, dass die ausgehärtete Betondecke auf der rund sechs Kilometer langen Strecke zu weich sei. Sie musste ungenutzt wieder herausgerissen werden.

Bis 19. November ist mit kleineren Behinderungen zu rechnen

Für die Erstellung einer neuen, den Anforderungen einer qualitativ hochwertigen Fahrbahn entsprechenden Betondecke wurde die Firma Bickardt Bau aus Kirchheim beauftragt. Die Kosten wurden auf sechs Millionen Euro angesetzt. Im April wurden dann erneut drei Fahrstreifen auf dem Teilstück Richtung Norden gesperrt. Die Arbeiten, begannen aber erst im August. Und wieder gab es Ärger mit dem Beton. Vier Wochen nach Beginn der Arbeiten stellten die Mitarbeiter der Kirchheimer Baufirma den Mangel fest. Sie hatten das Material auf eigene Initiative von einem Gutachter beurteilen lassen. Die Folge: Weitere Verzögerungen um 14 Tage.

Jetzt haben die Autofahrer wieder freie Fahrt - mit einigen kleineren Einschränkungen. Vom 8. bis zum 11. November werden die vier Mittelstreifenüberfahrten geschlossen. Auf der Richtungsfahrbahn Hamburg fährt der Verkehr weiterhin zweistreifig in den Grenzen der Stahlwand. Auf der Richtungsfahrbahn Lübeck werden auf dem dritten Fahrstreifen Tagessperren notwendig. In den Nächten zwischen dem 11. und dem 18. November (mit Ausnahme des Wochenendes) wird zwischen 19 und 6 Uhr die rund sieben Kilometer lange Stahlgleitwand der Richtungsfahrbahn Hamburg abgebaut. Dabei wird gleichzeitig auch die gelbe Baustellenmarkierung entfernt. Am 19. November werden die zwei Nothaltebuchten in der Zeit von 8 bis 20 Uhr zurückgebaut. Im Anschluss daran stehen in diesem Bereich wieder alle sechs Fahrstreifen zur Verfügung.