Der Reinbeker Bernhard Donati gründet mit 100.000 Euro eine Stiftung, um die Kultur im Denkmal Schloss Reinbek langfristig zu sichern.

Reinbek. Es gibt zwei Dinge, die es Bernhard Donati Zeit seines Lebens besonders angetan haben: das Schloss Reinbek und die Kultur. Beides ist seit Jahren eng miteinander verzahnt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat der 82 Jahre alte Reinbeker nun beschlossen, einen Teil seines Vermögens in eine Stiftung fließen zu lassen. Genauer gesagt, die eigens ins Leben gerufene Stiftung Donati Schloss Reinbek. Mit 100.000 Euro hat Bernhard Donati jetzt dafür den Grundstein gelegt, der auch andere Menschen in Reinbek und Umgebung animieren soll, sich finanziell für die Kultur der Zukunft in der Stadt zu engagieren.

Schon von klein auf wohnt Bernhard Donati nahe an den Schlossmauern, die ihn bis heute beeindrucken. Es sei eine ganz besondere Liebe, die ihn mit dem Denkmal verbinde. Doch die Mauern müssten eben auch mit Leben - mit kulturellen Leben - gefüllt werden. "Es ist ein Kleinod, für das man sich einfach einsetzen muss", sagt Donati und hebt dabei beide Hände, um seiner besonderen Beziehung zum Schloss mehr Bedeutung zu geben. Seit den 80er-Jahren engagiert er sich bereits im Verein der Freunde von Schloss Reinbek, seit 1991 sitzt er dort auch im Vorstand.

Doch dies reichte ihm nun nicht mehr. "Es werden immer weniger Mittel für die Kultur bereitgestellt, nicht nur in Reinbek, das sogar noch ein Wohlstandsort ist. Mit einer Stiftung aber kann eine Menge bewirkt werden", sagt Donati. Ihm ist es wichtig, noch zu Lebzeiten kulturelle Veranstaltungen für die kommenden Jahre zu sichern. Hochwertige Ausstellungen und Konzerte sollen es sein, die Reinbek und das Schloss bereichern sollen. Auch junge Künstler sollen mit dem Erlös aus dem Stiftungsvermögen gefördert werden.

Wie genau das alles aussehen soll, stehe zwar noch nicht ganz fest. Aber der 82 Jahre alte Kulturförderer möchte noch ein großes Mitspracherecht bei den Veranstaltungen haben, die über den Fonds in das Renaissance-Schlösschen geholt werden - als Vorsitzender des Stiftungsbeirats. In dem Gremium sitzen auch Bernd Michael Kraske, Leiter des Kulturzentrums Reinbek, und Helmut Busch, Vorsitzender der Freunde von Schloss Reinbek.

"Eigentlicher Motor des Vereins ist aber schon immer Bernhard Donati. Er ist die Symbolfigur für die Wohlfahrt des Schlosses", sagt Kraske über das jahrelange Engagement seines Weggefährten. Mit seiner Stiftung könne nun dafür gesorgt werden, dass die Kultur im Schloss lange Zeit nicht zum Erliegen kommt.

Kraske: "Die Politik hat nur noch Spielgeld zu verteilen. Die Abgeordneten können nur noch über Geld reden, das sie ohnehin nicht haben. Dafür habe ich Verständnis. Dennoch ist auch die Kultur ein wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil." Und der werde nun in Reinbek aufrecht gehalten. Kraske und Donati hoffen nun, dass sich auch andere Stifter finden und sich an der Kulturförderung in Reinbek beteiligen. "Es müssen keine großen Beträge sein", sagt Donati.

Die Stiftung Donati Schloss Reinbek ist ein eigenständiger Fonds unter dem Dach der Bürgerstiftung Stormarn. Die Dachorganisation wird künftig die Verwaltung des Stiftungsvermögens übernehmen. 29 Fonds sind in den vergangenen Jahren bereits in der Bürgerstiftung zusammengekommen. "Es tut sich allmählich was. Immer mehr Bürger erkennen, dass Stiftungen eine sinnvolle Sache sind, und geben Geld", sagt Christa Zeuke, Vorsitzende der Bürgerstiftung Stormarn. Sie freut sich besonders über die neuen Mitstreiter: "Als Reinbekerin hat mich das Schloss natürlich auch immer begleitet. Es liegt auch mir sehr am Herzen, dass die Kultur dort gefördert wird."

Wer ebenfalls seinen Beitrag leisten und sich an der Donati Stiftung Schloss Reinbek beteiligen möchte, kann sich an Bernd Kraske wenden unter Telefon 040/727 34 60. Zustiftungen sind möglich auf das Konto 179 033 626 bei der Sparkasse Holstein (BLZ 213 522 40), Verwendungszweck: "Stiftung Donati"