Das Oldesloer Kaufhaus M & H wird verkauft. Der Stader Investor Helmut Lührs will es 2012 für einen neuen Mieter sanieren lassen.

Bad Oldesloe. Das Kaufhaus in der Bad Oldesloer Fußgängerzone wechselt den Eigentümer. Die Übernahmepläne des Stader Investors Helmut Lührs von der Projektentwicklungsgesellschaft Niederelbe sind nun konkret geworden. Wie das Unternehmen bestätigte, hat es den Kaufvertrag über das Gebäude bereits in der Tasche. Auch ein nicht unbekannter Mieter ist bereits im Gespräch. So könnte sich bereits im kommenden Jahr nach einem größeren Umbau und der Sanierung der Außenfassade die Bekleidungs-Kaufhauskette C & A in der Innenstadt der Kreisstadt ansiedeln.

Wie es mit dem Kaufhaus M & H und seinen Mitarbeitern weitergeht ist indes ungewiss. Inhaber Michael Hänchen erfuhr von dem Verkauf der Immobilie erst aus der Presse. Gespräche mit dem neuen Eigentümer Helmut Lührs habe es nicht gegeben. "Für uns steht lediglich fest, dass wir den Betrieb zum 31. Mai nächsten Jahres einstellen müssen", sagte er nur kurz und wirkte dabei sehr resigniert. Seine 42 Mitarbeiter machten derzeit eine sehr schwere Zeit durch. Deshalb wolle er sich weiter nicht zu dem Thema äußern.

Anfang September hatten Michael Hänchen und seine Lebensgefährtin Helda Herrmann die Beschäftigten auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung über das Aus von M & H informieren müssen. "Ein unausweichlicher Schritt", wie der 51 Jahre alte Kaufhaus-Inhaber gegenüber dem Abendblatt sagte.

Seit elf Jahren leitet Hänchen das Kaufhaus an der Mühlenstraße in der Bad Oldesloer Innenstadt. Im April 2001 hatte er es von der Familie Mohr übernommen und bietet bis heute auf drei Stockwerken und einer Fläche von 3700 Quadratmetern unter anderem Kleidung, Haushalts-, Spiel- und Schreibwaren an.

Doch um das Geschäft wettbewerbsfähig halten zu können, hätte das das veraltete Gebäude, mit dem Chic der 80er-Jahre, massiv umgebaut werden müssen. Seit 2003 hatte Hänchen deshalb immer wieder das Gespräch mit dem Eigentümer, der Hamburger Reederei Peter Döhle, gesucht und sich mehrfach eine grundlegende Sanierung und Neugestaltung des Gebäudes gewünscht. Doch verschiedene Pläne seien immer wieder verworfen worden. Das Geschäft musste mit Rissen in den Fußböden, einem Durcheinander vieler Stützpfeiler, unterschiedlichen Deckenhöhen und einer veralteten Gebäudedämmung und Beleuchtung ebenso leben wie mit den damit verbundenen hohen Energiekosten.

Noch vor wenigen Wochen hatte Hänchen gegenüber dem Abendblatt erklärt, dass es Überlegungen gebe, M & H an einem anderen Standort in der Stadt neu zu eröffnen. Ob es diese Pläne nun angesichts des großen möglichen Konkurrenten C & A mit fast identischem Sortiment noch immer gebe, wollte Hänchen gestern nicht sagen.

Was aus dem seit Jahren leer stehenden ehemaligen Teppichmarkt an der Lübecker Straße und dem Trave-Parkplatz wird, steht derzeit noch nicht fest. Auch damit hatte der Stader Investor Helmut Lührs große Pläne. Über dem Parkplatz wollte er zwei- bis dreistöckige Wohnhäuser auf Stelzen errichten. 20 Zwei- bis Dreizimmer-Eigentumswohnungen schwebten dem Stader unter anderem vor. Noch aber soll Lührs lediglich den Zuschlag für das Kaufhausgebäude an der Mühlenstraße bekommen haben.