In Schleswig-Holstein ist Stormarn touristisch gesehen ein kleines Licht. Nicht mal 1,4 Prozent der Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen oder Pensionen entfallen auf den Kreis. Die Schwergewichte im Land sind Nordfriesland und Ostholstein. Sie können mit Meer, Strand und frischer Brise trumpfen. Es wäre vermessen, wenn sich die Tourismusbranche nach diesen Vorbildern richten würde. Es geht also nicht darum, andere zu kopieren und ihnen mit hohen Investitionen und viel Aufwand irgendwann den Rang abzulaufen.

Die Branche muss die Vorzüge Stormarns herausarbeiten und sie den Gästen nahebringen. Bei 15 Naturschutzgebieten, schönen Seen, der Trave sowie Schlössern und Herrenhäusern gibt es für Urlauber viel zu entdecken und zu erleben. Dieses Potenzial ist sicherlich noch nicht ausgeschöpft, zumal sich viele Hotels besonders in der Nähe zu Hamburg auf Geschäftsleute konzentrieren. Dennoch wird es kaum gelingen, Übernachtungsgäste zu einem längeren Aufenthalt zu bringen.

Daher sollte das Angebot auf die Stammgäste - Geschäftsleute, Durchreisende und Tagestouristen - zugeschnitten sein. Es gilt also, Fahrradrouten, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten touristisch herzurichten und damit Vorhandenes zu stärken. Hotelgästen reichen häufig bereits eine Karte der Umgebung und Tipps des Hotelpersonals, was es in der Nähe zu entdecken gibt. Keine Revolution ist gefragt. Vielmehr reichen feine Verbesserungen.