Bill Gates tut es, Günter Grass und Michael Otto auch. Sie nutzen ihr Vermögen und ihre Berühmtheit, um über eine Stiftung gemeinnützige Projekte zu fördern. Zu Zeiten leerer Staatskassen sind Vereine, Schulen und Naturschutz-Organisationen auf die freiwilligen Leistungen von Reichen und sozial Engagierten angewiesen. Gerade in lokal gebundenen Stiftungen kommt die Hilfe dort am schnellsten an, wo sie gebraucht wird.

Bürgerstiftungen sind ihrem Heimatort verpflichtet. Die Mitglieder wohnen im Ort und wissen somit genau, wo sie eingreifen müssen.

Auch die Stifter kommen meist aus der unmittelbaren Umgebung und müssen somit nur vor die eigene Haustür treten, um zu sehen, was mit ihrem Vermögen bewirkt wird. Zudem können sie stärker Einfluss nehmen, wie das von ihnen zur Verfügung gestellte Geld eingesetzt werden soll.

Gerade die kleinen Hilfestellungen zeigen meist eine große Wirkung. Vorlesepaten in Schulen und Kindertagesstätten machen den Kleinen Lust auf das Lesen. Eine unbürokratische Spende sorgt dafür, dass ein Orchester ein neues Instrument kaufen kann oder ein Sportverein neue Bälle.

Denjenigen, die von der Stiftungsarbeit profitieren, dürfte es auch lieber sein, wenn die Unterstützung aus der direkten Nähe kommt und man die Helfer kennt. Schließlich nehmen die lokalen Stiftungen Druck von der Politik, indem sie fördern, was früher auch die Gemeinde finanziert hat.