Eltern in Oststeinbek wollen mehr Kitaplätze. Arbeitsgruppe stellte Oststeinbeker Politikern Ideen für eine bessere Kinderbetreuung vor.

Oststeinbek. Eine Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Kinderbetreuung hat in einer Sondersitzung des Oststeinbeker Kultur-, Sozial- und Jugendausschusses (KSJA) erste Vorschläge diskutiert. Trotz Pannen bei der Vorbereitung - die Sondersitzung war vorab nicht angekündigt worden - verlief das Treffen konstruktiv und erbrachte eine Fülle von Anregungen aus der Elternschaft, die jetzt in den Fraktionen beraten werden. In Oststeinbek hatte erst Anfang August eine weitere Hortgruppe öffnen müssen, da die vorhandenen Betreuungsplätze nicht ausreichten. Auch für 2012 ist die Nachfrage an Plätzen vor allem in Krippen und Horten deutlich höher als das Angebot.

Julia May, Dunja Butz und Birgit Sarbach trugen die Anregungen der Eltern vor. Sie hatten sich mit rund 30 anderen Müttern und Vätern Anfang September getroffen, um ihre Wünsche für eine bessere Kinderbetreuung zu formulieren. Die Eltern fordern zunächst eine umfassende Bedarfsermittlung durch die Verwaltung, um das Angebot an die Nachfrage anzupassen und die Betreuung der Kinder frühzeitig sicherzustellen. "Eine Krippe wie heute, mit Öffnungszeiten bis 14 Uhr, ist völlig weltfremd", sagte Julia May. Auch sollten die Familien künftig nicht mehr bangen müssen, ob es genügend Plätze gebe. Weiter forderten die Elternsprecher ein Ende der Überbelegung in den bestehenden Kitagruppen. "Seit Jahren werden sämtliche Kindergartengruppen in Oststeinbek überbelegt, das müssen die Kinder und die Mitarbeiter ausbaden", sagte Dunja Butz.

Unterstützung erhalten die Eltern von Martina Böhl, Leiterin des privaten Hortes Kiddylandt. Sie sagte: "Das Kiddylandt wurde 1993 als Übergangslösung eingerichtet. Uns gibt es heute noch." Transparenter und nachvollziehbarer müsse auch das Vergabeverfahren für die Kitaplätze werden, forderten die Mütter.

Sebastian Bigdon, Sprecher der CDU im Ausschuss, versprach, kein Elternteil werde sich künftig Sorgen um den Betreuungsplatz machen müssen. Das Ziel der CDU sei es, für alle Kinder einen Platz anzubieten. Sabine Huß-Reichelt (SPD) stimmte dem zu, schränkte aber ein: "Wir werden bis 2013 brauchen, um die Plätze zu schaffen." Die Eltern sprachen sich außerdem gegen eine Containerlösung und für einen Kita-Neubau in Oststeinbek aus. Die geplante größere Kita in Havighorst sei von der Lage und Erreichbarkeit her für viele Eltern ungünstig, meinten sie und favorisierten einen Neubau nahe an der Schule.

Die CDU-Fraktion schlug stattdessen vor, die Grundschule auszubauen und die Räume so zu gestalten, dass auch andere Nutzungen möglich sind. Die Vorschläge werden jetzt in den Fraktionen beraten. Im November will die Arbeitsgruppe erneut tagen. "Wenn es ein Neubau wird, müssen wir schnell handeln", sagt die KSJA-Vorsitzende Irene Kastner (SPD). Das schulnahe Gelände gegenüber den Tennisplätzen sei geeignet, auch ein Neubau an der Brückenstraße sei denkbar.