Es ist ein Warnschuss für Oststeinbeks Bürgermeisterin Martina Denecke, dass ihr Bürgervorsteher jetzt mit einem derart lauten Knall hinwirft.

Gerhard Bülow hat "sein" Oststeinbek immer sehr emotional gesehen. Gerade diese Leidenschaft und der Einsatz der Einwohner hat aus dem einst armen Dorf in den letzten 40 Jahren eine der wohlhabendsten Gemeinden in Schleswig-Holstein gemacht, in der es den Bürgern an kaum etwas mangelt. Sport, Kultur und Gemeinwesen werden hier seit Jahren gut gepflegt.

Die so engagierten Ehrenamtlichen stößt die neue Bürgermeisterin seit ihrem Antritt indes immer wieder vor den Kopf. Martina Denecke will den Ort nach formalen Kriterien erfassen und regulieren. Nicht selten übersieht sie dabei seine Seele.

Für ihre durchaus fleißige und akribische Sacharbeit bekommt sie deshalb kein Lob, sondern vermehrt harsche Kritik. Sie sei stur und arrogant oder spiele gar ihre Anteilnahme nur vor, heißt es.

Auch in ihrer Mitarbeiterschaft gärt es. Dienst nach Vorschrift ist angesagt, wenn die Chefin alles kontrollieren und selbst entscheiden will. Verunsicherte oder unzufriedene Mitarbeiter jedoch machen Fehler.

Wenn die 41-Jährige, der man bisher keinen sachlichen Vorwurf zu ihrer Arbeit machen kann, daran in Oststeinbek nicht scheitern will, sollte sie jetzt umdenken.