Wer durch die Straßen von Ahrensburg geht, geht durch die Straßen einer alternden Stadt. Das ist nicht nur ein Gefühl. Es ist eine Tatsache.

Der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung liegt unter dem Bundesdurchschnitt, der der 65-Jährigen darüber. Und wer jung ist, so jedenfalls der subjektive Eindruck, der verlässt die Stadt nach der Schule, der kehrt allenfalls später zurück - arriviert und reifer an Lebensjahren. Wenn die Zeit reif für ein Neubauhaus mit Gartenteich ist.

Nichts wie weg? Nein, ganz so ist es nicht. Eine repräsentative Umfrage des Kinder- und Jugendbeirats hat ergeben, dass 60 Prozent der Jugendlichen in dieser Stadt wohnen bleiben möchten. Sie möchten, wohlgemerkt. Ob es dann wirklich so kommt, ist eine andere Frage.

Das ist eine Frage, die sich im Endeffekt nicht nur daran entscheiden wird, ob es bezahlbaren Wohnraum gibt, ob ein neues Kino eröffnet oder womöglich auch noch ein H&M-Laden. Sicherlich sind das Faktoren, die eine Stadt attraktiver machen für junge Menschen. Doch wer in Ahrensburg leben will, könnte das auch heute tun.

Wenn sich den Jugendlichen eines Tages wirklich die Frage nach dem Wohnort stellt, dann dürften erfahrungsgemäß andere Argumente überwiegen. Sie lauten trendy und szenig. Eines müsste jedem klar sein: Die Ahrensburger können machen, was sie wollen - niemals werden sie sich mit dem Schanzenviertel, Ottensen oder St. Pauli messen können.