Natürlich wäre es schön, wenn zum Beispiel auch Dithmarschen vom berühmten “Überschwappeffekt“ profitieren würde - also davon, dass Firmen, die in Hamburg keine geeigneten Gewerbeflächen finden, ins südliche Schleswig-Holstein ausweichen.

Und natürlich kann die Landesplanungsbehörde versuchen, den Gemeinden im Speckgürtel das Ausweisen neuer Gewerbeflächen nach Kräften zu erschweren - in der Hoffnung, dass die Firmen dann weiter im Norden nach Standorten suchen. Zum Beispiel in Dithmarschen, wo es Grundstücke wie Sand an der Nordseeküste gibt.

Nur ist eben ziemlich unwahrscheinlich, dass die Landesplanung mit dieser Taktik Erfolg hat. Wirtschaft tickt anders. Wer mit seinem Unternehmen und seinen Mitarbeitern von Hamburg nach Schleswig-Holstein ziehen will, für den kommen nur wenige Standorte an Autobahnen in der Nähe der Hansestadt in Frage. Geht es weiter in den Norden, spielen die Mitarbeiter nicht mehr mit. Die Fähigsten kündigen - weil sie in Hamburg wohnen bleiben wollen. Einen solchen Aderlass an Wissen und Fertigkeiten aber kann sich kein Unternehmen leisten.

Eine Landesplanung, die diese von Gutachten untermauerte Erfahrung ignoriert, schadet dem Land. Schleswig-Holstein ist hoch verschuldet und kann es sich nicht leisten, auch nur auf eine neue Firma zu verzichten. Schleswig-Holstein hat keine Wahl - und sollte den Unternehmen deshalb die Schleswig-Holstein-Wahl nach Kräften erleichtern.