Die Kritiker - und das sind nicht wenige - ahnen es schon Anfang 2004: Es sei nicht gut bestellt um die Bonität zweier Männer, die sich um die Planung eines neuen Einkaufszentrums bewerben. Unterlagen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform nähren diesen Verdacht, und viele Ahrensburger sind in jenen Wintertagen sicher, dass Peter Skrabs und Karl Will es nicht schaffen werden, ein Einkaufszentrum zu bauen.

Allen Unkenrufen zum Trotz haben sie es geschafft. Das CCA ist nicht schön, aber es steht. Diese Gemengelage ist bezeichnend für das Erfolgsgeheimnis der beiden Planer, die später als W + S Immobilien auch Investor geworden sind: Das Ahrensburger Bauamt hat immer hinter ihnen gestanden. Egal, was geschehen ist. Und es ist viel geschehen. Mal ist der erste Bauabschnitt irgendwie größer geworden als beabsichtigt, mal ist ebenso überraschend offenbar geworden, dass nie wieder Autos, geschweige denn Busse, durch die Klaus-Groth-Straße werden fahren können, weil sie nicht mehr so breit ist, wie sie eigentlich hätte sein müssen. Das wird schon, hat sinngemäß der damalige Ahrensburger Bauamtsleiter Wilhelm Thiele immer gesagt. Eine politische Mehrheit, die alles abnickt, hat sich immer gefunden.

Zurück zur schlechten Bonität der Planer. Auch darauf hatte Wilhelm Thiele eine Antwort: Die Planer, das seien Leute, die selbst gar kein Geld bräuchten. Zahlen würden andere.

Wie wahr. 77 395 Euro und 85 Cent muss die Stadt Ahrensburg nun an ein Ingenieurbüro überweisen, weil die Investoren ausgerechnet die gesetzlich vorgeschriebene Bauüberwachung nicht bezahlt haben. Die Gründe dafür sind indes nicht bekannt, die Beteiligten schweigen vornehm, auch im Rathaus.

Sicher ist: Ahrensburg muss nun mit allen Mitteln dafür kämpfen, das Geld wiederzubekommen. Mehr als 77 000 Euro sind eine große Summe für eine Stadt, die angesichts leerer Kassen und hoher Schulden die Kulturförderung zusammenstreicht und mehr Geld fürs Parken kassiert - um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen. Mehr als 77 000 Euro dürfen nicht einfach so als Geschenk an zwei Geschäftsleute abgeschrieben werden.