Mit der Zeit haben sich die Themen verändert. Skurriles ist bis heute dabei

Ahrensburg. Eintöniger Unterricht an der Ahrensburger Volkshochschule? Von wegen! Die VHS ist immer mit der Zeit gegangen und hat Themen angeboten, die dem Alltag der Teilnehmer nahe stehen.

Im Jahr 1952 befindet sich Deutschland im Wiederaufbau, ein Großteil der Bevölkerung lebt bescheiden. Es mangelt an fast allem, und deswegen finden besonders praxisorientierte Kurse regen Zulauf. Für sechs Mark lernen die Teilnehmer bei Fräulein Nickstadt, wie mit einer Nähmaschine gearbeitet wird und Kleidungsstücke sachgemäß geflickt und gestopft werden.

Das Wirtschaftswunder bringt Wohlstand, und das manifestiert sich in einem Gegenstand: dem Fernseher. Oberpostrat Mohrmann bietet im Kursus "Fernsehen - Theorie und Praxis" an, um den Teilnehmern zu zeigen, wie die neuen Geräte funktionieren - und zwar mit "Erklärungen und Vorführungen". Die technische Entwicklung ist schon immer ein Schwerpunkt, und so kann man in einem Programm aus dem Jahr 1962 nachlesen, wie Dr. Kreutzer einen Vortrag über die deutsche Atomreaktorforschung anbietet.

Naturwissenschaftlich ist auch das Kursusangebot im Jahr 1974. Auf dem Programm: Einführung in Verfahren der chemischen Analyse. Ein Dauerbrenner zu der Zeit im Angebot der VHS: Wie man mit dem Rechenschieber rechnet und auf der Schreibmaschine schreibt. Ähnliche Kurse gibt es heute noch, darin werden Kenntnisse in Word und Excel vermittelt.

Politik ist in der Ahrensburger Volkshochschule nie zu kurz gekommen. Der Vortrag "Rotchinesische Gehirnwäsche - Umerziehungsmethoden im neuen China" behandelt 1969 die Situation im fernen Osten.

Ein Gesundheitsthema desselben Jahres: Der Geistesgestörte und seine Engliederung in die Gesellschaft. Dr. Roswitha Theiler-Schlüter stellt Fragen wie: "Von 100 Menschen sind vier geistesgestört. Wie verbringen sie ihr Leben?" Zu der Zeit fortschrittlich, gelten die Sechzigerjahre doch als Jahrzehnt der Reform der Psychologie.

Auch heute werden noch Kurse angeboten, die nicht immer etwas was für Jedermann sind. Thailändisch wird weltweit von 80 Millionen Menschen gesprochen und auch an der VHS gelehrt. Ebenfalls aus Fernost stammt Qigong. Durch fließende Bewegungen sollen sich körperliche Blockierungen lösen und bei der Entspannung helfen. Es zeigt sich: Statt Mief gab es in der VHS immer Abwechslung.