Die Stormarner Verwaltungen haben noch nicht einmal alle Gebührenbescheide verschickt, da sind in den Rathäusern auch schon die ersten Widersprüche von Eltern eingetrudelt. Sie weigern sich, das Gesetz der Landesregierung zu befolgen und sich an den Schulbuskosten zu beteiligen.

Das war vorherzusehen. Bereits 2007 wollte der Kieler Landtag die Eltern für die Monatskarten ihrer Kinder zahlen lassen. Doch damals haben es die Schleswig-Holsteiner mit ihren massiven Protesten geschafft, dass die Landesregierung ihr umstrittenes Gesetz wieder abgeschafft hat. Es ist wenig überraschend, dass es die Menschen auf dem Land auch vier Jahre später noch als ungerecht empfinden, für die Schulbusse zur Kasse gebeten zu werden. Und dass sie erneut alles versuchen werden, um die Regelung doch noch zu kippen.

Die Eltern sind bei ihrem Widerstand auch nicht mehr allein. Mit Klein Wesenberg hat sich jetzt die erste Gemeinde in Stormarn klar positioniert. Die Ortspolitiker fordern sogar zum Widerstand auf. "Zahlt nicht", sagt etwa Bürgermeister Herbert David - und schließt auch nicht aus, dass sich die Gemeinde selbst zur Klage entscheidet.

Der Erfolg hängt allerdings von der Bereitschaft der Bürger ab, sich gegen das Gesetz aufzulehnen. Denn noch ist die Zahl der Widersprüche gering. Um wirklich für Aufsehen zu sorgen und die Landesregierung zum Umdenken zu bewegen, müssten sich in Stormarn schon Hunderte Protestler finden.