Margit Ali-Khan hat schon an 55 Kursen teilgenommen, Kathrin Löwenstein-Degenhard unterrichtet an der VHS seit 1984 Englisch

Ahrensburg. Margit Ali-Khan ist die Rekord-Teilnehmerin der Ahrensburger Volkshochschule."Ich habe bereits 55 Seminare an der VHS gemacht und dabei immer tolle Kontakte geknüpft", sagt sie. Die ehemalige Erzieherin ist bereits seit 27 Jahren regelmäßig in den Kursen dabei. "Ich habe schon fast alles ausprobiert, Sprachen, Töpfern, Gymnastik oder auch Zeichnen", sagt sie. Sie habe sich immer neben dem Beruf und später im Ruhestand weiterbilden wollen, denn: "Ich habe immer diesen Wissensdurst gehabt." Dank der Volkshochschul-Angebote sei sie stets gefordert worden.

Ein Literaturkursus ist ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben. Als die Dozentin Theodor Storms "Der Schimmelreiter" als Seminarthema ankündigt, ist Ali-Khan zunächst enttäuscht. "Ich hatte das schon in der Schule gelesen und fand es schrecklich langweilig. In der VHS empfand ich es später dann als sehr romantisch. Es ist nun eines meiner Lieblingsbücher", sagt die 72-jährige. Die Volkshochschule habe etwas geschafft, zu dem die Schule nicht in der Lage gewesen sei: Begeisterung zu wecken.

Für Kathrin Löwenstein-Degenhard ist das wenig überraschend: "Das Niveau ist sehr hoch", sagt sie. Seit 1984 unterrichtet sie an der VHS Englisch und zählt damit zu den erfahrenen Dozentinnen. Nach dem Lehramtsstudium habe sie zunächst keine Anstellung bekommen und den Job in der VHS nur als Übergangslösung gesehen.

"Meine Kinder wurden dann aber geboren, und mit der Zeit bin ich hier richtig heimisch geworden", sagt sie. In den knapp drei Jahrzehnten, die sie in Ahrensburg unterrichtet, habe sich die Welt sehr verändert. Löwenstein-Degenhards Unterrichtsfach Englisch sei heute viel wichtiger als noch in den Achtzigerjahren.

Im Unterricht selbst setzt sie auf Bewährtes. Damals wie heute bestehe das Programm aus Klassikern, aber nicht nur: "Nicht jeder kann etwas mit Oscar Wilde anfangen, deswegen besprechen wir immer auch aktuelle Geschehnisse und lesen amerikanische und britische Zeitungsartikel", sagt die 56-jährige, die in Siek lebt.

Seit ihrer ersten Unterrichtsstunde kommt eine Teilnehmerin immer wieder zu Kathrin Löwenstein-Degenhard in den Englischunterricht: Margit Ali-Khan. "Ich bin dabei geblieben, weil die Diskussionen immer so gut sind", sagt sie. Auch andere Teilnehmer würden immer wieder dieselben Dozenten wählen. "Dadurch entsteht eine Gemeinschaft", sagt Ali-Khan. Ihre Lehrerin fügt hinzu: "Nur weil man sich kennt, entsteht kein Volkshochschulmief, wie das manchmal behauptet wird."

Das Gegenteil sei der Fall. Bei den Diskussionen würden beide Seiten etwas lernen. Löwenstein-Degenhard sagt: "Die Teilnehmer sehen oft Dinge in Texten, die ich nicht erkannt habe, deswegen lerne ich immer dazu. Und dafür ist die Volkshochschule schließlich da."