Ahrensburg braucht Geld. Diese Nachricht ist weder neu noch eine Überraschung.

Überraschend könnte man bestenfalls den Lösungsvorschlag nennen, den die Stadt dafür parat hat. Der letzte citynahe Parkplatz wird kostenpflichtig. Zwei Euro soll ein Tagesticket auf der Alten Reitbahn künftig kosten. Bei täglich mindestens 200 dort abgestellten Autos könnten pro Monat locker 10 000 Euro und mehr in die Kasse fließen.

Bei allem Verständnis scheint diese Lösung sehr kurzfristig gedacht. Bereits jetzt weichen viele Pendler, die keine Lust haben, morgens ab 9 Uhr nur noch quer in fünfter Reihe parken zu können, auf die umliegenden Wohnstraßen aus. Kommen dazu auch noch Parkgebühren für den Sandplatz, wird das zunehmen. Folge: Die Anwohner protestieren, eine neue Lösung muss her.

Hinzu kommen jene Pendler, die - umweltbewusst denkend - das Auto abstellen wollen, um mit dem Zug nach Hamburg zu fahren. Der kostenfreie Alte Lokschuppen ist schon jetzt wochentags restlos überfüllt, die Alternative Alte Reitbahn wird es spätestens ab Oktober nicht mehr geben. Im Kreis ist Ahrensburg neben Bad Oldesloe die einzige Stadt, die überhaupt Parkgebühren erhebt. Kundenfreundlich ist das nicht, in Bargteheide etwa ist Parken komplett kostenfrei. Künftig werden viele lieber dort einkaufen, wo sie keine Gebühren zahlen müssen. Verluste im Einkaufsgeschäft und damit auch bei den Steuern könnten schnell die Einnahmen durch die neuen Parkgebühren überlagern.