Laut Aussage der Ahrensburger Polizei gibt es in der Schlossstadt weder Probleme mit Rechts- noch mit Linksradikalen.

Ganz so harmlos scheint es jedoch nicht zu sein, wenn sich Mitglieder des linksalternativen Jugendzentrums 42 nachts aus Angst vor Übergriffen im Gebäude einschließen oder sich abends nicht mehr trauen, allein durch die Stadt zu laufen.

Auch die Ankündigung von Bürgermeister Michael Sarach, ein Treffen mit Bürgern organisieren zu wollen, um gemeinsam Projekte gegen Rechtsradikalismus in Ahrensburg zu planen, macht deutlich: Es gibt durchaus Diskussions- und Handlungsbedarf, auch in Ahrensburg. Es mag sein, dass die Stadt bisher noch kein Neonazi-Problem hat. Das ist aber kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen und abzuwarten, bis die Situation eskaliert. Denn zumindest zwischen den Mitgliedern der Jugendkulturinitiative und Anhängern der rechten Szene scheint es zu brodeln.

Bei dem Vorfall vor zehn Tagen hat die Polizei fast alles richtig gemacht: Sie hat schnell reagiert und eine Ansammlung der Jugendlichen rechtzeitig aufgelöst. So haben die Beamten möglicherweise eine Eskalation verhindert. Noch besser wäre es gewesen, wenn die Öffentlichkeit über den Vorfall informiert worden wäre - damit die Bürger wachsam sind und die Stadt handeln kann.

Denn nur so kann die Einschätzung der Ahrensburger Polizei, dass es in der Schlossstadt keine Probleme mit Links- oder Rechtsradikalen gibt, auch in Zukunft Bestand haben.