Stormarner Freibäder ziehen Bilanz: Der Regen hält die Schwimmer fern, nur die Dauergäste trotzen dem Wetter

Ahrensburg. Regenschauer und herbstliche Temperaturen verderben den Freibädern im Kreis das Geschäft. Auch wenn der Frühsommer im Mai vielversprechend anfing, vergangenen Monat blieben die Schwimmbecken weitgehend leer. Im Freibad Poggensee in Bad Oldesloe kamen im gesamten Monat Juli nur 2000 Besucher. "Der Monat lief vergangenes Jahr weitaus besser", sagt Jürgen Fahl, Leiter der Stadtwerke Bad Oldesloe. "Damals hatten wir 11 300 Badegäste." Für diesen Sommer hat Fahl noch Hoffnung. "Die Wetterprognose für den August ist etwas besser, wir hoffen, damit die schlechten Besucherzahlen aus dem Juli wettmachen zu können", sagt er.

Auch im Bargteheider Freibad sinken die Zahlen. In den ersten drei Juliwochen kamen gerade mal 8102 Badegäste, im Jahr zuvor waren es im gesamten Monat 34 548. Im Mai dagegen lief das Geschäft besser: 9248 Besucher kamen zum Schwimmen, 3243 mehr als 2010.

Das schlechte Wetter der letzten Tage macht sich jedoch bemerkbar. Im Moment hat die Meisterin für Bäderbetriebe, Tanja Butzin, wenig zu tun, die Schwimmbecken bleiben bis auf die Stammgäste leer. Frustriert ist die 44-Jährige angesichts der niedrigen Besucherzahlen nicht. Aber: "Es ist schade, dass eine tolle Anlage wie diese nicht ausreichend genutzt wird. Am letzten Juli-Wochenende hatten wir nur 105 Besucher." Die Stammgäste würden natürlich immer kommen: "Bei jedem Wetter, egal ob es regnet oder nicht."

Zu den hartnäckigen Schwimmern zählt auch Familie Harm aus Bargteheide. Vater Peter trainiert gerade für das Knotenschwimmen. Im August veranstaltet die DLRG diesen Wettbewerb wieder im Bargteheider Freibad. "Dafür muss man jeden Tag trainieren, sonst schafft man die Seemeile nicht", sagt der 45-Jährige. Auch die übrige Familie ist schwimmbegeistert. Tochter Caroline, 11, erzählt: "Neulich waren Papa und ich bei strömendem Regen und 13 Grad Außentemperatur hier im Schwimmbad. Das war toll." Mutter Manja Harm ergänzt: "Nass wird man ja sowieso, das bisschen Regen von oben kann da auch nicht schaden."

Die Harms sind in den Sommerferien nicht verreist. "Deshalb wollen wir unsere Saisonkarten ausnutzen", sagt die 44-Jährige. Die Familie sei fast jeden Tag im Freibad. "Da tut man etwas für die Gesundheit und die Kinder können sich mit ihren Freunden treffen." Der Schwimmsport sei ein guter Ausgleich zum Alltag. Peter Harm sagt: "Da kann man sich prima entspannen."

Auch das Schönaubad in Trittau zählt auf Stammgäste wie die Familie Harm. Die Besucherzahlen haben sich hier laut Susanne Dietrich von der Gemeindeverwaltung durch das anhaltende schlechte Wetter ebenfalls reduziert. "Aber die Früh- und Spätschwimmer trotzen dem Wetter", sagt Dietrich. So habe man trotz allem meist noch rund 300 Badegäste pro Tag. "Normalerweise kommen im Hochsommer jedoch täglich 500 bis 1000 Besucher, also schon deutlich mehr als jetzt."

Wenn dann mal ein schöner Tag dazwischen sei, ziehe das auch wieder die Besucher an. "Am 27. Juli schien zum Beispiel die Sonne, da kamen dann gleich etwa 500 Gäste, am Tag zuvor waren es nur 150." Das Wetter bereite zwar Probleme. Jedoch sei das kein Vergleich zum vergangenen Jahr. "Damals hatten wir im August nur etwa 150 Gäste pro Tag, weil wir einen gesonderten Frühschwimmertarif hatten", erzählt Dietrich. Der sei bei den Besuchern nicht gut angekommen.

Einzig das Badlantic hat nicht über Einbußen zu klagen. "Durch das Kombibad profitieren wir sogar vom Wetter", sagt Geschäftsführerin Branka Trube. Die Gäste zahlen den gleichen Preis für Freibad und Schwimmhalle. "So können unsere Besucher einfach nach drinnen gehen, wenn es anfängt, zu regnen," erläutert die Geschäftsführerin. "Ich bin in diesem Jahr sehr zufrieden mit Petrus."

Auf die Personaldecke haben die sinkenden Einnahmen laut Tanja Butzin keinen Einfluss. Denn: "Der Job ändert sich nicht. Der Rettungsdienst am Becken muss gesichert werden und die Wasseraufbereitung gewährleistet sein", so die Meisterin für Bäderbetriebe. Sie erklärt: "Wir müssen immer mit der vollen Mannschaft antreten, das ist gesetzlich vorgeschrieben."